OFTERDINGEN. 2023 war ein gutes Jahr für die Finanzen der Gemeinde Ofterdingen. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sprudelten. Die stellvertretende Kämmerin Verena Eisenhardt vermeldete in der Gemeinderatssitzung am Dienstag ein deutliches Plus und stellte fest: »2023 ist gut gelaufen.« Gegenüber dem geplanten Gesamtergebnis von 744.000 Euro verzeichnete das ordentliche Ergebnis einen Überschuss von über 2.7 Millionen Euro. Dazu wird das Sonderergebnis von 123.000 Euro addiert.
Die Gesamtsumme von mehr als 2,8 Millionen Euro wurde in die Rücklagen der Gemeinde übertragen, deren Gesamtsumme nun 4.288.608 Euro beträgt. Verena Eisenhardt betonte: »Das sind keine liquiden Mittel!« Diese Summe stehe allein zum Ausgleich für zukünftige Ergebnisse zur Verfügung.
Mehrere gute Einnahmequellen
Steuern und Abgaben machten rund die Hälfte der Einnahmen aus: Allein über die Gewerbesteuer nahm die Gemeinde Ofterdingen 2023 gut 3,8 Millionen Euro ein. Die Gemeinde profitierte darüber hinaus vom eher schlechten Jahr 2021: Die Steuerkraftsumme, Basis für die Umlagen im übernächsten Jahr, war gesunken. Durch das gute Jahr 2023 wird sie steigen. Dadurch wird die Gemeinde 2025 hohe Umlagen zahlen müssen.
Gut 30 Prozent der Einnahmen gehen auf Zuwendungen zurück. Transferaufwendungen belasteten die Gemeindekasse mit fast vier Millionen Euro. über Abschreibungen kamen weitere 1,3 Millionen Euro an Aufwand hinzu. Das Gesamtergebnis umfasst auf der Ertragsseite eine Summe von rund 16,9 Millionen Euro, ein von allen Seiten als erfreulich angesehenes Plus von rund zwei Millionen Euro.
Kostenfaktor Personal
Die Kosten für das Personal der Gemeinde umfassten rund 40 Prozent des Etats. Aufgrund von Tarifsteigerungen, aber auch gestiegenen Kosten für Kinderbetreuung rechnete die Gemeinde mit rund 5,58 Millionen Euro. Die realen Kosten blieben um 107.000 Euro darunter. Sach- und Dienstleistungen nahmen ebenfalls einen größeren Posten im Etat ein, ebenso die Kreisumlage.
Die Finanzrechnung umfasst jene Mittel, bei denen Geld fließt. Der Zahlungsmittelbedarf lag bei rund fünf Millionen Euro. Weil diverse Baumaßnahmen in 2023 nicht abgeschlossen werden konnten sind die nötigen Mittel über Emächtigungsreste in 2024 zu übertragen. Für dieses Jahr habe die Gemeinde aus Investitionstätigkeit, bereinigt, rund 540.000 liquide Eigenmittel zur Verfügung. – »da sind keine Investitionen drin«, warnte Verena Eisenhardt.
Neues Kinderhaus, Rathaus saniert
Die Schulden stiegen 2023 um rund 2,5 Millionen Euro auf rund 7,6 Millionen Euro, vorwiegend aufgrund hoher Kreditaufnahmen. Damit finanzierte die Gemeinde unter anderem den Bau des Kinderhauses und die Sanierung des Rathauses.
Aktiv- und Passivseite des Haushalts 2023 ergänzten einander zu einer Summe von rund 50 Millionen Euro, knapp vier Millionen höher als im Jahr zuvor. Für 2024 rechnet Verena Eisenhardt mit einem ordentlichen Ergebnis von 1,3 Millionen Euro, sowie einem Sonderergebnis von rund 130.000 Euro. Dies ergäbe ein Plus von rund 2,46 Millionen Euro. Die Ergebnisrücklage stiege auf rund 5,6 Millionen Euro, der Finanzmittelbestand um rund 1,43 Millionen Euro: »Das lässt wenig Spielraum für neue Investitionen 2025«, fasste die stellvertretende Kämmerin zusammen.
Künftig werde weiter mit spitzem Stift gerechnet werden müssen: Einzahlungen aus Investitionszuwendungen blieben hinter der Planung zurück. Der Anteil angebundenen Mitteln sei hoch, viel Geld sei bereits verplant. Für 2025 kündigte Verena Eisenhardt einen massiven Anstieg der Transferaufwendungen an: »Dagegen können wir uns nicht wehren.« (GEA)