Logo
Aktuell Hilfe

Nur wenig Begegnung bei der Mössinger Vesperkirche

Abschluss vor dem Öschinger Gemeindehaus. Rund 170 Essen am Wochenende

Aufgrund der Corona-Pandemie gab es nur Essen zum Mitnehmen. FOTO: EBER
Aufgrund der Corona-Pandemie gab es nur Essen zum Mitnehmen. Foto: Ralf Eber
Aufgrund der Corona-Pandemie gab es nur Essen zum Mitnehmen.
Foto: Ralf Eber

MÖSSINGEN. Ein wenig Begegnung gab es dann doch. Immer wieder war zu hören gewesen, dass der kommunikative Bestandteil der Vesperkirche unter den Bedingungen der Pandemie zu kurz kommt. Vor dem Öschinger Gemeindehaus jedenfalls, wo am Samstag zum vorletzten Mal Speisen ausgegeben wurden, luden strahlende Sonne und routinierte Veranstalter zu Geselligkeit im Freien ein.

Sonja Kunze, die zweite Vorsitzende des Vereins »Lebenswertes Öschingen«, bedauerte sehr, dass sich die Gäste auch dieses Mal nicht zum Essen niederlassen konnten. Mit rund 170 Essen rechnete ihre Kollegin Mechthild Rempfer von der evangelischen Kirchengemeinde. Das entspreche, nach verhaltenem Start, in etwa dem Durchschnitt pro Wochenende, meinten die beiden.

Immer wieder kamen Männer und Frauen und holten sich an der Theke ein warmes Mittagessen für sich oder für Angehörige ab – am Samstag konnten sie sich über selbst gemachte Maultaschen und einen sehr leckeren Kartoffelsalat freuen. Und für Sonntag war sogar musikalische Unterhaltung eingeladen: die Formation »Schdemmmix«, also Stimmen-Mix, ein Projekt des Liederkranzes Öschingen.

Am Samstag warteten vier Feuerwehrleute vor dem Eingang, den Kofferraum ihres Mannschaftstransportwagens aufgeräumt, auf das Signal aus der Küche. »Die Portionen zum Ausfahren sind fertig.« Über 30 Adressen hatten sie auf dem Einsatzplan, wo oft mehr als ein Teller Maultaschen angeliefert wurden. Die Kartoffeln für den Salat, immerhin 25 Kilo wurden verarbeitet, hatte das örtliche Pflanzenhöfle Rein gespendet, 100 Paar Rindersaiten steuerte für das Sonntagsessen der Öschbachtalhof bei. Viel Arbeit also für Küchenmeisterin Alexandra Bauer und ihr Küchenteam.

Über die »feministische Variante der Dankbarkeit«, so Sonja Kunze scherzhaft, also über Kuchenspenden, freute sie sich sehr. Pfarrer Stefan Lämmer gehört zur Gruppe der sogenannten Solidaresser, die mit einem angemessenen Beitrag für die Mahlzeit dafür sorgen, dass andere die Speisen kostenfrei erhalten können. Menschen also, die sich nicht jeden Tag ein warmes Essen leisten können. Auch Lämmer hätte sich mehr Gemeinschaftserlebnis beim Essen gewünscht und freute sich über ein kleines Schwätzle am sonnigen Samstagmittag. (GEA)