Logo
Aktuell Blasmusik

Mehr Musiker an den Taktstock

Verband Neckar-Alb kümmert sich mit einem neuen Konzept verstärkt um die Ausbildung von Dirigenten

Monika Bormann, Vizepräsidentin des Blasmusikverbands, ehrte (von links) Steffen Haap und Claus Dollinger; rechts Verbandsvorsit
Monika Bormann, Vizepräsidentin des Blasmusikverbands, ehrte (von links) Steffen Haap und Claus Dollinger; rechts Verbandsvorsitzender Helmut Vöhringer. FOTO: ARMBRUSTER
Monika Bormann, Vizepräsidentin des Blasmusikverbands, ehrte (von links) Steffen Haap und Claus Dollinger; rechts Verbandsvorsitzender Helmut Vöhringer. FOTO: ARMBRUSTER

TÜBINGEN/REUTLINGEN. Ein Thema zog sich wie ein roter Faden durch die Hauptversammlung des Blasmusikverbands Neckar-Alb in Remmingsheim: die Suche nach denjenigen, die den Taktstock im Verein innehaben. Diese Aufgabe will der Verband jetzt mit Ausbildung und Coaching mit verschiedenen Modulen anpacken. Bei der Versammlung trafen sich Delegierte von 89 Stadtkapellen und Musikvereinen.

Wer übernimmt den Taktstock? Landesmusikdirektor Bruno Seitz aus Metzingen stellte das neue Ausbildungsprogramm »Der Weg zum Dirigenten – Dirigieren für die, die Grundlagen erlernen und für die, die mehr wollen« sowohl bei der Aktiven als auch bereits vormittags bei der Versammlung der Bläserjugend Neckar-Alb vor. Dass dieses Thema den Vereinen auf den Nägeln brennt, zeigten die Fragen und Diskussionsbeiträge am Ende des Vortrages. Das neue Konzept soll bald starten und im Gegensatz zu der früheren Ausbildung dezentral in den Kreisverbänden angeboten werden.

Im neuen Ausbildungsformat sollen die Module besser aufgeteilt werden und sich sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene wiederfinden. Gemeinsam mit der Musikschule Metzingen startet das Angebot. Beim ersten Modul geht es an zwei Samstagen um Körperhaltung, Gestik und Schlagtechnik, aber auch um Transposition im Blasorchester, also die Frage, wie man ein Instrument ersetzt, das nicht in der Kapelle vorhanden ist.

Die weiteren Module sind zeitlich anspruchsvoller und gehen über zwölf Monate und 35 Unterrichtseinheiten. Im Modul 3 soll individuelles Coaching angeboten werden. Das Modul 4 hat die Exzellenzbildung zum Ziel. Hier wird Unterricht in der Instrumentation angeboten.

Bruno Seitz und Verbandsdirigent Julien Häbich sind sich einig, dass dieses Programm für die Vereine eine gute Möglichkeit bietet, Musikern aus den eigenen Reihen die Angst vor der Aufgabe mit dem Taktstock zu nehmen und somit eine gute nachhaltige Basis für eine erfolgreiche Arbeit zu legen.

Vormittags traf sich zunächst die Jugend. Cornelia Schneider aus Metzingen, Annika Ströbele aus Trochtelfingen, Julien Häbich aus Oberndorf, Fabio Mazzotta aus Kiebingen und Fabian Stucke aus Zainingen waren gut vorbereitet. Das Orchester hatte ein sehr intensives Jahr. Neben den Auftritten und Proben waren mehrere Konzerte, eine Reise nach Berlin und der Abschied von Musikdirektor Arno Hermann auf dem Programm. Ein Nachfolger am Dirigentenpult ist bereits gefunden, jetzt werden in allen Registern wieder motivierte Jugendliche gesucht.

Unterstützung für Jugendleiter

In zwei Freizeiten können junge Musikerinnen und Musiker wieder D-Prüfungen ablegen. Aber auch Hilfe und Ratschläge für die Jugendleiter sollen bei einer Tagung und über digitale Kanäle forciert werden. Bei den Wahlen wurden alle, auch Frauke Unverzagt aus Metzingen in Abwesenheit, wiedergewählt.

Verbandsvorsitzender Helmut Vöhringer freute sich, dass weiterhin über 6 200 Musikerinnen und Musiker in den 89 Vereinen in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen aktiv sind. Die 2 400 Jugendlichen unter 18 Jahre haben einen großen Anteil daran. Insgesamt gibt es in den Musikvereinen in der Region über 200 Klangkörper von der Vorstufenkapelle, über das Jugendorchester bis zu Bigband und Seniorenkapelle.

Steffen Haap und Claus Dollinger wurde von der Vizepräsidentin Monika Bormann eine besondere Ehrung zuteil. Beide sind seit vielen Jahren Teil der Vorstandschaft des Kreisverbandes. Steffen Haap ist stellvertretender Vorsitzender des Dachverbands, Claus Dollinger ist im Dachverband als Kreisvorsitzender für den Landkreis Reutlingen zuständig. Beide haben diese und verschiedene andere Ämter im Kreisverband seit mehr als 25 Jahren inne und wurden hierfür mit der goldenen Ehrenmedaille mit Diamant ausgezeichnet.

Fast im Takt mussten die Delegierten die vorbereiteten Wahlkarten bei den anstehenden Wahlen heben. Steffen Haap aus Derendingen wurde ebenso im Amt als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wie Thomas Baur aus Wurmlingen als Kassenverwalter, Gabriele Armbruster aus Walddorfhäslach als Medienbeauftragte, Claus Dollinger aus Würtingen als Kreisvorsitzender Reutlingen, Bernhard Weber aus Bühl als Kreisvorsitzender Tübingen und die beiden Kassenprüfer Ludwig Thoma aus Rottenburg und Ernst Zaia aus Mägerkingen. (ga)