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Mössinger Technik mit Tücken: Lizenz fehlt

87000 Euro blieben im Haushalt unberücksichtigt

Tastatur eines Windows-7-Geräts
Die Tastatur eines Windows-7-Geräts. Foto: Mauritz Antin/epa/dpa
Die Tastatur eines Windows-7-Geräts. Foto: Mauritz Antin/epa/dpa

MÖSSINGEN. Wo denn nun eigentlich der Fehler lag, war für einige Mössinger Gemeinderäte nicht gleich ersichtlich. In der Sitzung des Gremiums am Montag jedenfalls herrschte zuerst Unmut: Wie kann das passieren? Zwei von drei Servern im Rathaus müssen erneuert werden. Doch im Haushalt für dieses Jahr sind nur die Hardwarekosten von gut 34 000 Euro berücksichtigt, die Lizenzgebühren für die notwendigen Grafikkarten fehlen. »Diese Kosten von 87 000 Euro wurden schlicht bei der Haushaltsanmeldung vergessen«, räumte Verwaltungsmitarbeiter Falk Walther ein.

Verantwortlich sei der beauftragte IT-Beratungsdienstleister, aber auch im Rathaus sei das »durchgerutscht«. Gebraucht würden die neuen, schnelleren Server indes dringend. »Die Geschwindigkeit ist gerade bei grafiklastigen Anwendungen derzeit sehr langsam«, so Walther. Das bremse die Mitarbeiter.

Zusatzkosten entstehen nicht

Während die Ausführungen bei einigen Gemeinderäten für Kopfschütteln sorgten, relativierte Oberbürgermeister Michael Bulander: »Es ist kein Schaden entstanden.« Die Mittel seien nur nicht im Haushalt eingeplant und müssten deshalb außerplanmäßig freigegeben werden. Tatsächliche Zusatzkosten entstünden nicht. Der Gemeinderat genehmigte die Ausgabe schließlich bei einer Enthaltung einstimmig.

Im September wird die Telefonanlage im Rathaus außerdem auf Voice-over-IP umgestellt, also Internettelefonie. Diese Umstellung kostet knapp 24 000 Euro, was der Gemeinderat ebenfalls außerplanmäßig genehmigte. Für wenig Verständnis bei den Stadträten sorgte, dass statt bislang 30 parallelen Gesprächen vorerst nur noch 20 möglich sind. »Neue Technik und weniger Leistung. Und das nennt sich dann technischer Fortschritt«, sagte Jochen Gewecke (SPD).

Stärker genutzte Heimarbeit

Die geringere Leistung liegt an der bestehenden Internetverbindung über eine Kupferleitung. Die Verwaltung will das Rathaus auch im Hinblick auf künftig stärker genutzte Heimarbeit deshalb schnell an eine vorhandene städtische Glasfaserleitung anbinden und damit die Kapazität erhöhen. (stb)