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Kahle Wand am Jugendhaus in Bästenhardt ganz legal besprüht

Jugendliche sprühen in einem kurzfristig organisierten Workshop den Namen ihres Treffs »Hotspot« in Bästenhardt an die kahle Schallschutzwand

Die fertig bemalte Schallschutzwand am Jugendhaus in Bästenhardt.  FOTO: STRAUB
Die fertig bemalte Schallschutzwand am Jugendhaus in Bästenhardt. FOTO: STRAUB
Die fertig bemalte Schallschutzwand am Jugendhaus in Bästenhardt. FOTO: STRAUB

MÖSSINGEN. Kreativ betätigten sich diese Woche einige Mössinger Jugendliche im Jugendhaus in Bästenhardt bei einem Graffiti-Workshop. Zusammen mit einem erfahrenen Sprayer brachten sie einen peppigen Schriftzug mit dem Namen ihres Treffpunkts an die bislang karge Schallschutzwand an: Hotspot. Die Buchstaben gestalteten sie als Comic-Figur, Eier und Fische aus.

»Wir sind froh, dass wir dieses Angebot in den Ferien machen können«, sagten Daniela Deh und Jan Müller von der Mobilen Jugendarbeit. Die jüngsten Lockerungen der Corona-Regeln seien von ihnen mit Erleichterung aufgenommen worden. Vorbereitungszeit blieb indes für den Workshop kaum. »Wir mussten alles kurzfristig organisieren«, sagte Deh.

Die Erfahrung mit Graffitis hat Marco Neumann. »Ich male nur auf offiziellen Wänden«, betonte er. Er ist seit zwölf Jahren in der Szene aktiv und hat schon über 20 Workshops in der Umgebung gehalten. Durch seinen älteren Bruder und Magazine ist er zum Graffiti gekommen.

Neumann erklärte den Teilnehmern die Grundzüge der Straßenkunst. Werden nicht genehmigte Graffiti in der öffentlichen Wahrnehmung meist als Form des Vandalismus betrachtet, werden sie von anderer Seite auch als Form der Kunst anerkannt. Beides schließt sich jedoch nicht aus.

Das nächste Mal im »M«

Dass die kahle Betonwand in Bästenhardt verschönert werden soll, war schon länger klar. Nur was sollte darauf? »Wir waren uns in der Gruppe schnell einig, dass wir den Namen des Jugendhauses nehmen«, erzählte Neumann. Untereinander losten die Teilnehmer die einzelnen Buchstaben aus und fertigten zunächst auf Papier Skizzen an. »Danach haben wir geschaut, wie die Einzelskizzen zueinanderpassen und die Farben angepasst«, sagte Neumann. Auch der Hintergrund sei gemeinsam gestaltet worden.

»Ich male in meiner Freizeit mit Acrylfarben«, erzählte Teilnehmerin Lisa Sigle (10). An einer großen Wand und mit Spraydosen, das sei etwas ganz anderes. »Macht aber riesen Spaß.« Im Skaterpark ist ein anderer Teilnehmer von den Jugendarbeitern angesprochen worden. »Ich hatte gleich voll Bock«, so der Jugendliche. Eine Linie entworfen und zack an die Wand gesprüht. Nur bei den Konturen musste noch etwas nachgearbeitet werden.

Und das Ergebnis der Gemeinschaftsarbeit kann sich sehen lassen. In den Sommerferien ist bereits der nächste Graffiti-Workshop mit Neumann im Jugendhaus »M« geplant. Dabei sollen Platten einer Bahnunterführung professionell bemalt werden. (GEA)