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Hoeckle-Areal in Mössingen: Ein Drittel bezahlbare Wohnungen

Einhellige Zustimmung im Gemeinderat für die Pläne, wie der ehemalige Industriestandort zu einem neuen Wohngebiet im Mössingen umgeformt werden soll

Das Hoeckle-Areal in Mössingen wird zu einem neuen Stadtteil umgeformt. Es gibt einen Siegerentwurf, der jetzt mit kleinen Änder
Das Hoeckle-Areal in Mössingen wird zu einem neuen Stadtteil umgeformt. Es gibt einen Siegerentwurf, der jetzt mit kleinen Änderungen umgesetzt werden soll. Foto: Michael Merkle
Das Hoeckle-Areal in Mössingen wird zu einem neuen Stadtteil umgeformt. Es gibt einen Siegerentwurf, der jetzt mit kleinen Änderungen umgesetzt werden soll.
Foto: Michael Merkle

MÖSSINGEN. Mit der Bebauung des Areals der ehemaligen Firma Hoeckle geht die Stadt Mössingen einen großen Schritt in Richtung Innenverdichtung. Der Gemeinderat beschloss am Montagabend einstimmig, den ehemaligen Gewerbestandort zum Wohngebiet umzustrukturieren. 17 Architekturbüros hatten ihre Pläne und Modelle eingereicht, der Siegerentwurf kommt aus dem Kreis.

Der städtebauliche Vorentwurf des Tübinger Architekten-Büros Hähnig und Gemmeke, zusammen mit dem Dettenhausener Landschaftsarchitekten Stefan Fromm, bekam den Zuschlag: Danach soll das Hoeckle-Areal zwischen Karl-Jaggy- und Lichtensteinstraße bebaut werden, wobei es aber noch Anpassungen geben soll.

Der Entwurf sieht sieben Wohnhöfe mit kleinteiliger Umbauung vor. Die beiden südlichen Höfe ergänzen die bestehende Bebauung. Das alte Pförtnerhäuschen der Firma Hoeckle am künftig zentralen Platz wird zum Café des Quartiers. Zwei Erschließungsachsen in Nord-Süd-, beziehungsweise Ost-West-Richtung sollen sich im neuen zentralen Quartiersplatz treffen.

Das Areal wird vergleichsweise dicht bebaut und soll von Pkw-Verkehr freigehalten werden. Allein die Zufahrten zu den Tiefgaragen, die von der Karl-Jaggy- und der Lichtensteinstraße erschlossen werden sollen, sorgten im Vorfeld für Kritik: Sie schränken die Bepflanzung mit Bäumen ein, zumal auch die Tiefgaragen unter den Wohnhöfen liegen.

Mössingens Baubürgermeister Martin Gönner lobte, wie rasch grünes Licht gegeben werden konnte, nach einem »Bürgerbeteiligungsverfahren, das seinesgleichen sucht«. Das Areal werde ein »zukunftsweisendes Baugebiet.« Stadtplanerin Marietta Rienhardt ergänzte: »Wir wollten ein städtischeres Gebiet. Keine Einzelhäuser, aber auch keine gewaltigen, großen Häuser.« Ein Mobilitätskonzept müsse noch erstellt werden.

Unmut in der Nachbarschaft?

Mehrere Gemeinderäte mahnten, man müsse gut mit den Nachbarn in angrenzenden Quartieren kommunizieren: »In der Nachbarschaft formiert sich schon Unmut«, warnte Andreas Gammel (CDU). Sein Parteifreund David Herter forderte, man müsse den Nachbarn die Angst davor nehmen, dass ihnen etwas »vor das eigene Häusle geklatscht« wird.

Ulrike Hagemann (Grüne) freute sich, dass 35 Prozent der Bebauung bezahlbares Wohnen ermöglichen werden: »Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass wir das in Mössingen forcieren.« OB Michael Bulander freute sich auch: »Das ist ein gutes Signal – der Gemeinderat steht geschlossen dahinter.« Nicht nur in Mössingen, auch global müsse man im Wohnungsbau neue Wege gehen und gute Projekte voranbringen. (GEA)