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Aktuell Verkehrswende

Große Diskussion um ein Lastenrad in Nehren

Die Nehrener SPD-Fraktion will ein Rad-Sharing in der Gemeinde etablieren. Interessenten gesucht

In einigen Städten wie hier in Oldenburg klappt das schon mit dem Verleih eines Lastenfahrrades. Die Nehrener SPD wünscht sich d
In einigen Städten wie hier in Oldenburg klappt das schon mit dem Verleih eines Lastenfahrrades. Foto: Deutsche Presse Agentur
In einigen Städten wie hier in Oldenburg klappt das schon mit dem Verleih eines Lastenfahrrades.
Foto: Deutsche Presse Agentur

NEHREN. Das Lastenfahrrad an sich war am Montag im Nehrener Gemeinderat nicht das Problem. Ganz und gar nicht. Aber der Weg dorthin. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, dass die Gemeinde ein Konzept für ein Verleihsystem erarbeitet. Tausend Euro sollten dafür in den Haushalt eingestellt werden. Sie löste damit eine lange Diskussion aus.

Ein Leih-Lastenrad in Nehren könnte die Vorteile dieses Transportsystems für die Menschen sichtbar machen, begründete Tanja Schmidt (SPD) den Antrag. Außerdem könne damit Nehren damit eine Vorreiterrolle bei der Verkehrswende spielen.

Das alles leuchtete sowohl dem Gremium als auch Bürgermeister Egon Betz ein. Die nächsten Schritte zu einem Lastenrad schon weniger. Er unterstütze die Anschaffung, betonte Betz immer wieder, aber die Organisation könne die Gemeinde nicht übernehmen. »Das machen wir beim Bürgerauto auch nicht«, sagte Betz. Auch beim Schwanen habe sich die Gemeinde aus dem operativen Geschäft herausgehalten. Das habe die SPD aber auch gar nicht beabsichtigt, stellte Schmidt klar.

»Was wäre, wenn Sie einfach vermieten würden?«, fragte Gerd Klett (FW) den anwesenden Geschäftsführer der Nehrener Radkutsche, Stefan Rickmeyer. Der lehnte ab und schlug dagegen vor, die Händler mit ins Boot zu holen. »Viele Fragen sind offen«, schickte Karl Heinz Nill seinen Ausführungen voraus. Vor allem fragte sich der CDU-Gemeinderat, wie hoch denn die Gesamtkosten einschließlich einer Software für das Leihsystem wären. Und wer die Organisation übernehmen könnte. Im Bürgerauto seien vier Menschen dafür nötig. »Man muss Freiwillige dafür finden«, überlegte Jürgen Lauhoff (AL), der das Rad-Sharing ansonsten sehr begrüßte. Damit könnten die Räder auch ausprobiert werden. »So ein Lastenrad ist schon ein bisschen ein Geschoss. Da traut man sich zuerst mal nicht.«

Der Verweis aufs Ehrenamt behagte wiederum Irene Dietsche (AL) nicht. »Ich sehe schon die Verwaltung in der Pflicht«, sagte die Gemeinderätin. Man könne nicht immer alles gut finden, es dann aber Ehrenamtliche machen lassen. »Das ist ein klassisches Bürgerbeteiligungsprojekt«, fand Klett nach langer Diskussion. »Ich hätte jetzt allein zehn Ideen«, fügte Nill hinzu. Hartmut Rinn (FW) schlug die Gründung eines Vereines vor. »Anders geht es nicht.«

Die Gemeinde unterstützt das Ansinnen, in das Thema Lastenfahrrad einzusteigen – auf diesen gemeinsamen Nenner einigte sich das Gremium am Ende. Einstimmig. Sollte es Interessenten geben, die sich in Sachen Lastenfahrrad engagieren wollen, können sie sich bei der Gemeinde melden. (GEA)