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Großeinsatz an Mössinger Schule: Kein Amoklauf, aber Streit mit Messer

Blick auf den Schulhof der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule Mössingen Foto: Meyer
Blick auf den Schulhof der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule Mössingen
Foto: Meyer

MÖSSINGEN. In Mössingen ist es an der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule am Donnerstagmittag gegen 12:30 Uhr zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 14-jährigen Schüler und einem 15-jährigen Schüler gekommen, bei der ein Messer im Spiel war. Die Polizei und der Rettungsdienst waren vor Ort. Das teilte eine Sprecherin der Reutlinger Polizei auf GEA-Nachfrage mit.

Zwischen den Klassenkameraden soll es laut Udo Kranich, Rektor der Schule, bereits nach der fünften Unterrichtsstunde zu einem Streit gekommen sein. Im Verlauf des Streits habe es auch ein Faustschlag gegeben, teilte die Polizei in einer Pressemitteilung mit. Ein Lehrer schlichtete laut Kranich den Streit zunächst. »Nach der sechsten Stunde hat der 14-jährige Schüler dann aber die Schule verlassen und sich mit seinem Handy auf eine Mauer gesetzt.« Kurze Zeit später sei der ältere Junge dazugekommen und habe seinen Klassenkameraden mit einem Messer leicht verletzt.

Der 15-jährige Täter meldete sich später bei der Polizei, nachdem er zunächst geflüchtet war. Er wurde vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung gegen den Jugendlichen.

Opfer aus Krankenhaus entlassen

»Nach der Tat kam das Opfer mit einem Lehrer ins Sekretariat, um sich verbinden zu lassen«, so der Schulleiter. Beide Jungen wurden laut der Polizeimeldung zunächst ins Krankenhaus eingeliefert. Das Opfer konnte nach einer ambulanten Behandlung inzwischen entlassen werden. Die Behandlung einer Handverletzung bei dem Angreifer ist noch nicht abgeschlossen.

Die Polizei stellte auf Nachfrage klar, dass andere Personen »zu keiner Zeit in Gefahr waren.« Im Ort verbreitete sich dennoch schnell das Gerücht eines Amoklaufs. »Als ich die Polizei anrief, nachdem ich von der Tat erfahren hatte, dachte ich nicht, dass die Einsatzkräfte mit einem solchen Großaufgebot anrücken«, berichtete der Schulleiter dem GEA. Weil wenig später jedoch laut Kranich zwei Rettungswagen, ein Notarzt und vier bis fünf Polizeiwagen vor der Schule hielten, seien Schüler und Eltern schnell beunruhigt gewesen. »Ein Amoklauf war das aber um Gottes willen nicht«, stellte eine Polizeisprecherin klar.

Der Schulleiter der List-Gemeinschaftsschule hat nun schulrechtliche Konsequenzen angekündigt: »Wir werden mit den Jungs Gespräche führen und erörtern, was Sache war.« In welcher Form die Schule reagiere, müsse in aller Ruhe geklärt werden. (GEA)