GOMARINGEN. Nichts hätte besser passen können als »Mich stört kein Regen und kein Wind«, die deutsche Version von »Raindrops Keep Falling on My Head«. Denn den drei oder gar vier Chören des Gomaringer Gesangvereins Harmonie war am Sonntag die geplante sommerliche Soiree im Schlosshof ins Wasser gefallen. So begann der Gemischte Chor unter der Leitung von Gerald Pommranz in der Schlossschul-Aula festlich mit »Ein neuer Tag« zur Eurovisions-Melodie von Marc-Antoine Charpentier. Es war nicht der einzige Ohrwurm, den Moderatorin Lisa Obergfell vorstellen konnte.
Dem stimmstarken Intro des großen Chors folgten zunächst auch unter Leitung von Gerald Pommranz die etwas mehr dem Unterhaltsamen zugewandten Harmonic Voices – zunächst mit einem frechen musikalischen Spaß von Otten/Thibaud namens »Der vierstimmige Chor«. Da drehen sich alle frech vom Publikum weg, die gerade nichts zu singen haben.
Udo Jürgens überzeugt
Vor allem die drei Tenöre und die drei Bässe schlugen sich stimmlich wacker und achtbar bei dem Jux. Zwei große Hits von Udo Jürgens folgten danach mit Schlagzeugbegleitung von Daniel Schneider. Mitreißend und voll Schwung sang das Ensemble »Griechischer Wein« und – besonders fetzig – »Ein ehrenwertes Haus«.
Die Klavierbegleitung hatte Beate Pommranz. Aus ihrer Gesangsklasse an der Musikschule Steinlach stammt auch das Oktett junger Frauen, das mit dem dreistimmigen Medley »Happily Ever After« aus Disney-Filmmusiken eine hinreißende Show mit Choreografie und Kissenschlacht bot.
Danach wurden Erich Jung für 50 und Hans Rilling für 70 Jahre aktives Singen geehrt. Jacques Offenbach, Jude aus Köln, Pariser Erfolgskomponist und großer Erfinder der Operette, dessen 200. Geburtstag man heuer begeht, ehrte der Gomaringer Harmonie-Chor mit dem »Land der Träume« aus »Hoffmanns Erzählungen«.
Nach der Pause, die im Schlosshof gewiss auch stimmungsvoller gewesen wäre, hatte der gospel-geschulte Funchor »Vocal freestyle« seinen Auftritt mit einem von Mac Huff arrangierten Medley von Broadway-Melodien unter dem Titel »Alladin«.
Solistisch traten dabei Franziska Wagner, Carolina Finkbeiner, Manuel Stöhr und Vassilios Papapantelis hervor. Die Harmonic Voices widmeten sich im Anschluss mit drei Nummern unter anderem Michael Jacksons »Heal the World«.
Zur Tradition kehrte am Schluss der Gemischte Chor mit einer Volksliederfolge unter dem Titel »Schöne weite Welt« von Paul Bretter zurück. Er fand natürlich ähnlich großen Beifall in der vollbesetzten Aula wie alle anderen Auftritte. (mab)