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Gomaringer Aktion Weihnachtspost umwerfend gut gelaufen

Überwältigend: Die Gomaringer Aktion Weihnachtspost für Gustav-Schwab-Stift und Ilse-Graulich-Haus

Grüße auf Distanz: Steffen Heß mit Heimleiterin Marcella Hofmann bei der Übergabe der Weihnachtspost.  FOTO: FÖRDER
Grüße auf Distanz: Steffen Heß mit Heimleiterin Marcella Hofmann bei der Übergabe der Weihnachtspost. FOTO: FÖRDER
Grüße auf Distanz: Steffen Heß mit Heimleiterin Marcella Hofmann bei der Übergabe der Weihnachtspost. FOTO: FÖRDER

GOMARINGEN. Die Resonanz war umwerfend: 768 Einzelstücke kamen zusammen. Briefe und Karten, Fensterbilder, Windlichter Nikoläuse und vieles mehr. Kleinigkeiten nur, aber berührende Zeichen der Anteilnahme für die Frauen Männer im Gomaringer Gustav-Schwab-Stift und im Ilse-Graulich-Haus in dieser komplizierten Weihnachtszeit. Sogar aus Dänemark kam ein Brief – ein Gruß einer ehemaligen Hinterweilerin, die den Gemeindeboten online liest und den Aufruf der Gemeinde dort entdeckt hat.

Gestern nun war die Übergabe mit Bürgermeister Steffen Heß in einer gemischten Rolle als Paketbote, Briefträger und Weihnachtsmann. Coronabedingt eine nicht übermäßig stimmungsvolle Szenerie: Auf dem Tisch vor der Cafeteria war ein großer Teil der 90 Päckchen aufgestellt, die Sophia Schenk, die als Studentin gerade ein Praxissemester im Rathaus absolviert, und Praktikumskollegin Lotte Doermer gepackt hatten. Der Bürgermeister stand mit Heimleiterin Marcelle Hofmann an der Tür und hielt mit gebührendem Abstand vor den Bewohnern eine kurze Ansprache, verbunden mit der Mahnung: »Ganz wichtig: nicht vor dem 24. auspacken.«

Eigentlich war das eine richtige Blitzaktion. Heß hatte von einer Kirchengemeinde gehört, die eine ähnliche Aktion organisiert hatte, und fand, dass es auch eine gute Idee für die Gemeinde sei, den Bewohnerinnen und Bewohnern im Gustav-Schwab-Stift und im Ilse-Graulich-Haus mit einer persönlichen Weihnachtspost ihre Verbundenheit zu zeigen. Schließlich sind Besuche sind seit Monaten erschwert und waren eine Zeit lang völlig ausgeschlossen. Aktuell ist der Zugang zum Gustav-Schwab-Stift nur mit PCR-Schnelltests möglich.

Mitte November wurden die Kindergärten informiert, die sich gern beteiligten. Auch die Gomaringer Grundschüler schrieben für jede Bewohnerin und jeden Bewohner eine Grußkarte. Dazu kam ein Aufruf im Gemeindeboten, der dafür sorgte, dass trotz der kurzen Zeit bis zur Abgabefrist fast täglich Briefe ins Rathaus, zum Teil persönlich adressiert, zum Teil auch anonym, ankamen.

Ein Gedicht für jeden

Individuelle Grüße, Gedichte, Liedtexte, alles überaus liebevoll gestaltet. »Es waren beneidenswerte Handschriften dabei«, freute sich Heß, kalligrafische Schönheiten, die zeigen, »wie schön man malen und schreiben kann.«

Eine Gomaringerin ließ es sich nicht nehmen, für alle Bewohnerinnen und Bewohner und das Personal je eine Weihnachtskarte mit eigens verfasstem Gedicht zu fertigen. Zur Post der Erwachsenen gesellten sich aus der Schlossschule auch zahlreiche Bilder und handgeschriebene Briefe von Kindern und Jugendlichen der Klassen 3 und 4 unter der Leitung von Christina Katz.

Auch die Kleinsten waren fleißig. Aus den Kinderhäusern Hauffstraße, Haydn- und Mozartstraße und Linsenhof sowie dem Kindergarten am Bach und dem Zwergenkindi wurden bunte Windlichter und Schneemänner ins Rathaus gebracht, weihnachtliche Tischdekorationen, Tannenbäume, Engel und ein wahrer Sternenregen.

Mancher Brief, den Steffen Heß gestern in Begleitung von Angela Hammer und Sophia Schenk überbrachte, war persönlich adressiert. Die anderen Päckchen sind Überraschung pur: »Wir wissen nicht, wer was bekommt.«

Marcelle Hofmann, die Leiterin der beiden Häuser, die bisher noch keinen Corona-Fall bei Bewohnern oder Mitarbeitern zu verzeichnen hatten, dankte Heß mit einem katholischen »Vergelt’s Gott« und bat ihn, den Dank der Bewohner an alle Beteiligten weiterzugeben. Und auch der Bote kehrte nicht mit leeren Händen ins Rathaus zurück: Für die Mannschaft dort gab’s einen kleinen Geschenkkorb als Anerkennung. (GEA)