TÜBINGEN. Etwa knapp 2.000 Menschen haben am ersten Christopher Street Day (CSD) in Tübingen seit den 1990er Jahren teilgenommen. Trotz des Regens und herbstlicher Kälte versammelten sie sich am Anlagensee und zogen anschließend in einem Demonstrationszug durch die Tübinger Altstadt. Es ging über den Neckar, durch die Neckarhalde und über die Eberhardsbrücke wieder zurück zum Anlagensee.
Nach dieser CSD-Parade, bei der die Menschen mit Musik durch die Straßen zogen, gab es vor dem Kepler Gymnasium eine Kundgebung, auf der auch Tübingens Kulturbürgermeisterin Daniela Harsch sprach.
Sie sagte, es gebe selbst im eher weltoffenen Tübingen für Lesben, Schwule und LGBTQ-Menschen noch viel zu tun: »Viele denken, es sei mit mit der Ehe für alle alles erreicht, aber es bei Weitem nicht so.« Sie nannte als Beispiele, Schwierigkeiten bei der Adoption oder bei der Namensänderung auf den Ämtern. Auch seien Trans-Menschen immer noch Anfeindungen und Ausgrenzungen ausgesetzt. Dafür bekam sie viel Applaus. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren teils in bunten und schrillen Kostümen gekommen. Viele schwenkten die Regenbogenfahne oder hatten sie sich umgewickelt. Es wurde gesungen und getanzt. Ein Bühnenprogramm mit Live-Musik sorgte anschließend für gute Stimmung bis es dunkel wurde. (GEA)