NEHREN. Um die Artenvielfalt zu schützen und auf den Umwelt- und Naturschutz aufmerksam zu machen, will der Nabu Nehren ein »Bündnis Lebensraum« gründen. Dafür wollen sie auch die Fraktionen im Gemeinderats gewinnen – drei Fraktionen haben sich bisher positiv dazu geäußert.
Themen, die der Nabu anpacken möchte, sind unter anderem die Endelbergtrasse, die Regelung von Ausgleichsmaßnahmen und das Kirschenfeld und die Waldfrequentierung. »Wir wollen schon lange umweltpolitisch Stellung nehmen«, sagt Hans-Jürgen Müller, Vorsitzender des Nabu Nehren, beim Pressegespräch zu dem geplanten Bündnis.
Lob für Jugendliche
Die Jugendlichen haben mit der Bewegung »Fridays for Future« die Problematik bereits erkannt, dass es so nicht weitergehen könne. »Mit dem Bündnis Lebensraum wären wir auch in Nehren auf einem guten Weg«, sagt Müller.
Ein erster Schritt der Nabu-Mitglieder war es, eine Stellungnahme von den vertretenen Fraktionen im Gemeinderat einzuholen. »Wir haben uns bewusst dafür entschieden, diese Anfrage vor der Wahl zu stellen«, sagt Müller. Rückmeldung von den vier vertretenden Fraktionen im Gemeinderat gab es von der SPD, der ALN und der CDU an den Nabu. Von der FWV bekamen die Nabu-Mitglieder keine Reaktion.
Wenn die Kommunalwahl vorbei ist, wollen die Nabu-Mitglieder ihre Pläne vorantreiben und das Bündnis gründen. »Es wäre sinnvoll, wenn die Gemeindeverwaltung die Federführung des Bündnisses übernimmt«, sagt Müller.
Neben der Verwaltung und den Fraktionen wollen die Nabu-Mitglieder auch Organisationen wie den Obst- und Gartenbauverein oder Landwirte für ihr Bündnis gewinnen. »Es geht darum, sich zusammenzuschließen und dann gemeinsam zu überlegen, was man machen kann«, sagt Müller. Er hofft, dass sich die Gruppe dann zwei- bis dreimal pro Jahr trifft. (GEA)
DIE ZIELE DES NABU FÜR DAS »BÜNDNIS LEBENSRAUM«
Die Folgen der Endelbergtrasse ins Bewusstsein rufen
Als Ziel für das »Bündnis Lebensraum« nennt die Nabu-Gruppe Nehren die Artenvielfalt zu stärken. Als konkretes Beispiel für ein Tier, das es immer seltener in der Gemarkung gibt, nennen sie die Feldlerche. Derzeit laufen Gespräche mit Landwirten, was getan werden kann, damit sich der Bodenbrüter wieder weiter ausbreitet. Denkbar dafür sind sogenannte Lerchenfenster. Für die wird ein Teil des landwirtschaftlich genutzten Feldes nicht gemäht. Ein weiteres Thema ist die Endelbergtrasse. Auf die Folgen der Trasse für die Natur will der Nabu weiterhin aufmerksam machen. Auch die Lösung mit den Ausgleichsmaßnahmen, die eine Gemeinde schaffen muss, wenn sie beispielsweise eine grüne Wiese bebaut, sehen die Mitglieder nicht als ideale Lösung. Außerdem ist ihnen wichtig, dass die Natur vor zu viel Einfluss von Menschen geschützt wird. Als Beispiele nennen sie unter anderem das Kirschenfeld und die Waldfrequentierung, die durch die Ausweitung des Premiumwanderweges weiter zugenommen hat und deshalb Unruhe in den Wald und das Leben ihrer Bewohner bringt. (sapo)