MÖSSINGEN-BELSEN. Nur noch die Älteren im Ort können sich an das letzte sonnige Belsener Dorffest erinnern. In der schnelllebigen Zeit sind vier Jahre eine kleine Ewigkeit. Und damals, 2019, hatte es das beliebte Straßenfest regelrecht zusammen geregnet. Danach kam der Feierkiller Corona. Nichts mit lauer Sommernacht auf lauschigen Bierbänken in Belsens alter Dorfstraße und den angrenzenden Hofeinfahrten. Dieses Mal hat die 14. Auflage wieder geklappt. Die Durststrecke ist vorbei.
Wobei man bei der Eröffnung am Samstagabend noch ein wenig bangen musste, ob die Mössinger Böllerschützen mit ihrem dreifachen Salut keine Regenwolke treffen würden. Apropos Treffen. OB Michael Bulander war gern gesehener Gast, brachte er doch literweise Freibier mit. Bevor er das Fässchen anstechen konnte, wurde er von einigen Kindern gefragt, ob nun auch noch diese »Bombe« gezündet wird. Wurde sie nicht, dafür war zu viel Flüssigkeit im Spiel.
Aus Feierspaß wurde kurz Ernst
Kurz wurde aus dem Feierspaß Ernst, als der OB sagte, es hätte Gerüchte gegeben, er würde sich nicht nach Belsen trauen, wegen der aufgeladenen Stimmung, die aufgrund der projektierten Flüchtlingsunterkunft im Ort vorherrscht. »Wir nehmen alle Einwände und Ängste der Anwohner ernst und prüfen die Planungen«, versprach er. Betonte aber auch: »Wir und alle anderen Kommunen kommen nicht umhin, weiteren Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen.«
Vereinssprecher Timo Müller dankte allen sechs beteiligten Belsener Vereinen, die sich trotz personellen Engpässen monatelang auf das Großereignis vorbereitet hatten. Der Ortskern wurde aufwändig zum großen Ort der Begegnung umgestaltet.
Und schon kurz nach Beginn gab es addiert Hunderte von Metern Warteschlangen an den Ausgabestellen der leckeren Gerichte und erfrischenden Getränke. Alle Plätze waren belegt. (GEA)