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Aktuell Rettungsdienst

DRK Mössingen-Ofterdingen: Wieder rund um die Uhr im Einsatz

DRK-Bereitschaft Mössingen-Ofterdingen nimmt spendenfinanziertes Fahrzeug in Dienst

Aus Spenden finanziert: der neue Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Mössingen-Ofterdingen. Am Freitag wurde er der Öffentlichkei
Aus Spenden finanziert: der neue Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Mössingen-Ofterdingen. Am Freitag wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt. FOTO: MEYER
Aus Spenden finanziert: der neue Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Mössingen-Ofterdingen. Am Freitag wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN/OFTERDINGEN. Der Bereitschaftsdienst der ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Helfer des Ortsvereins Mössingen-Ofterdingen hat ein neues Einsatzfahrzeug in Dienst gestellt. Aber was heißt im Schwäbischen schon neu: »Der ist für unsere Zwecke ausreichend«, dachte Vorsitzender Eberhard Bazlen, als er auf der Suche in Böblingen fündig wurde. Denn bei dem am Samstag vor großem Publikum an der Wache in Belsen vorgestellten Rettungswagen handelt es sich um einen runderneuerten gebrauchten Sprinter, Baujahr 2013.

Der Wagen hat bereits 250 000 Einsatzkilometer auf dem Buckel, bekam aber einen Austauschmotor und ein komplett neues Fahrwerk samt Bremsanlage. Das Vorgängerfahrzeug hielt zwanzig Jahre und 315 000 Kilometer durch, »dann war nicht sicher, ob wir nach dem TÜV-Termin überhaupt wieder nach Hause fahren durften.«

Ein fabrikneues Fahrzeug kann sich der Ortsverein nicht leisten. Anders als bei den Feuerwehren, die ihren Fuhrpark von Kommunen und vom Land finanziert bekommen, müssen DRK-Ehrenamtliche ihre Gerätschaften selbst finanzieren. Ohne Spenden und Zuschüsse geht da gar nichts. Bazlen, vormals Ortsvereins-Kassierer, stellte einen machbaren Finanzierungsplan auf. Um das 50 000 Euro teure Fahrzeug bezahlen zu können, steuerte der Verein 10 000 Euro aus Rücklagen bei; die Helfer brachten den Erlös von Altkleidersammlungen und vom Weihnachtsmarkt-Stand ein.

Der Kreisverband stellte weitere 10000 Euro in Form von Material. Der Wagen ist für den Notfalleinsatz mit verschiedenen Tragesystemen, Defibrillator samt EKF-Funktion, Sauerstoffinhalationsgeräten und der medizinischen Grundausstattung ausgerüstet. Außerdem mit Analog- und Digitalfunk sowie Telefon. Lukas Scheuble hat zusammen mit Markus Lutz, Simon Götz, Benjamin Föll und Manuela Oertel die Umrüstung initiiert. Spendenaufrufe brachten 15 000 Euro aus der Bevölkerung und von Firmen, weitere 10 000 Euro vom Mössinger Gemeinderat und 5 000 Euro vom Ofterdinger. OB Michael Bulander zeigte sich froh darüber, »dass sich die Bevölkerung auf den unverzichtbaren Dienst der gut ausgebildeten Ehrenamtlichen verlassen kann. Es versteht sich von selbst, dass sie dazu gutes Gerät benötigen.«

So leisten die Freiwilligen im Jahr rund um die Uhr sogenannte Helfer-vor-Ort-Einsätze im Oberen Steinlachtal. Bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes und des Notarztes leiten die Sanitäter Sofortmaßnahmen ein; 2018 gab es knapp 200 solcher Hilfseinsätze. Bei vielen wurde Leben gerettet.

Die Schnelleinsatzgruppe bewältigt rund 26 Einsätze pro Jahr, so der Kreisverbands-Rettungsdienstleiter Martin Gneiting. Die Vereine unterstützt das DRK bei zumeist Sport- und Aktionsveranstaltungen. Insgesamt, so Bazlen, investieren die rund 30 Helfer über 10 000 Stunden ihrer Freizeit in die Aufrechterhaltung eines Sanitätsdienstes. Diakon Matthias Tauch weihte das neue Fahrzeug, nachdem sein evangelischer Kollege Andreas Kopp dem Fuhrpark-Zuwachs eine unfallfreie Zukunft gewünscht hatte. (GEA)