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Aktuell Literatur

Digital und in Einfacher Sprache: Neue Hölderlin Ausstellung in Tübingen

Vorerst digital: Am Sonntag öffnet in Tübingen eine außergewöhnliche Ausstellung zum Werk des Dichters.

Friedrich Hölderin im Jahr 1792, gemalt von Franz Karl Hiemer.  FOTO: ARCHIV
Friedrich Hölderin im Jahr 1792, gemalt von Franz Karl Hiemer. FOTO: ARCHIV
Friedrich Hölderin im Jahr 1792, gemalt von Franz Karl Hiemer. FOTO: ARCHIV

TÜBINGEN. Vom 9. Mai bis 14. Februar zeigt das Museum Hölderlinturm die inklusive Sonderausstellung »Hölderlin liebt …« – vorerst digital und, sobald der Hölderlinturm wieder für Besucher, öffnen darf, auch vor Ort. Zur digitalen Vernissage erscheint am Sonntag, 9. Mai, ein Ausstellungsfilm mit Übersetzungen in deutscher Gebärdensprache, der im Internet zu sehen ist. Er enthält eine Kurzführung durch die Ausstellung mit der Museumsleiterin Dr. Sandra Potsch und Beiträge von Stephanie Jaeckel, Autorin für Einfache Sprache, der Illustratorin Jette von Bodecker und der gehörlosen Gebärdensprach-Dolmetscherin Dr. Daniela Happ, die von ihrer Mitarbeit an der Ausstellung berichten.

In der Ausstellung »Hölderlin liebt …« kann man Friedrich Hölderlin und seine Gedichte in Einfacher Sprache und Gebärdensprache kennenlernen. So gibt es ein Bällebad mit Hölderlins Lieblingswörtern, eine Station mit Düften von Pflanzen aus seinen Gedichten und ein magnetisches Bilderpuzzle zu Hölderlins Gedicht »Hälfte des Lebens«, das von einem inklusiven Kunstkurs der Lebenshilfe Tübingen gestaltet und auch in die digitale Ausstellung übertragen wurde.

Rätsel und Videos

Darüber hinaus enthält die digitale Ausstellung viele Bilder und Objekte, die digital erforscht und unter die Lupe genommen werden können. Es gibt auch ein Dichterlocken-Rätsel und Videos in Gebärdensprache.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Bruderhaus-Diakonie, der Lebenshilfe, der Kirnbachschule und dem Büro für Leichte Sprache in Tübingen entwickelt. Die Übersetzungen in Gebärdensprache entstanden unter anderem in zwei inklusiven Workshops und mit den gehörlosen und hörenden Gebärdensprach-Dolmetscherinnen Daniela Happ, Rita Mohlau und Anne Nagel.

»Entstanden ist eine Ausstellung, die auch Menschen mit Beeinträchtigungen einen Zugang zu Friedrich Hölderlin und seinen Gedichten eröffnen möchte und dazu einlädt, die Poesie der Einfachen Sprache und Gebärdensprache kennenzulernen«, sagt die Museumsleiterin Dr. Sandra Potsch. Ein Rhetorik-Seminar der Uni hat die Entstehung der Ausstellung journalistisch begleitet. (pm)

www.hoelderlinturm.de