Logo
Aktuell Helfer

Die Jugend-Abteilung der Gomaringer Feuerwehr ist ein Erfolg

Gomaringer Brandschützer blicken auf zwei turbulente Jahre zurück. Viele Einsätze wegen Hochwasser

Bürgermeister Heß, Kommandant Ankele und Jugendleiter Junger (von links). FOTO: STRAUB
Bürgermeister Heß, Kommandant Ankele und Jugendleiter Junger (von links). Foto: Andreas Straub
Bürgermeister Heß, Kommandant Ankele und Jugendleiter Junger (von links).
Foto: Andreas Straub

GOMARINGEN. Zu ungewohnter Jahreszeit, mitten im Sommer, eröffnete Kommandant Jochen Ankele die Jahreshauptversammlung der Gomaringer Feuerwehr. Zurückgeblickt wurde wegen Corona auch gleich auf die beiden vergangenen Jahre. 2020 leisteten die Feuerwehrleute 38 Einsätze, was etwa im Schnitt der vergangenen Jahr liegt. 2021 waren es wegen des Hochwassers im Sommer gut 200 Einsätze.

Die Gomaringer Abteilung zählt 50 Aktive, die Stockacher 20. »Wir sind trotz erschwerter Übungsbedingungen gut durch die Pandemie gekommen und konnten die Sicherheit aufrecht erhalten«, sagte Ankele. Zwischenzeitlich betrieb die Feuerwehr zusammen mit dem Roten Kreuz außerdem die Teststation im alten Rathaus.

Erstmals berichtete die Anfang 2020 (als letzte im Landkreis Tübingen) gegründete Jugendabteilung. »Das war ein voller Erfolg«, sagte Ankele. Denn trotz Pandemie und erschwertem Übungsbetrieb sind dort inzwischen 25 Jugendliche aktiv, und es musste mangels weiterer Kapazitäten sogar eine Warteliste eingerichtet werden. »Wir sind räumlich an der Obergrenze. Erfreulich ist: Wir konnten sogar schon zwei Übertritte zu den Aktiven verzeichnen«, sagte Ankele. Keiner habe aufgehört, alle seien motiviert und mit Spaß dabei.

Acht aktive Feuerwehrleute engagieren sich für den Nachwuchs, anfangs waren es zehn. »Das hört sich viel an, ist es aber nicht«, sagte Jugendleiter Benjamin Junger. Denn der Nachwuchs erfordere einiges an Arbeit. Von den 25 Jugendlichen sind momentan 17 aus Gomaringen, acht aus Stockach. »Aber es ist nur ein Gruppenleiter aus Stockach«, sagte Junger mit Blick zu den am mittleren Tisch sitzenden Kollegen aus dieser Abteilung. »Das sollte sich ändern.« Er berichtete über Jahre, in denen es mehr Zeiten ohne als mit Dienst gab. »Danke an die Jugendlichen für ihre Geduld und dass sie dabeigeblieben sind.«

Kaum hatten die ersten Jugendlichen nach der Gründung im Januar ein wenig die Fahrzeuge und die Ausrüstung kennengelernt, kam im März 2020 der erste große Lockdown. Auch später war zeitweise gar kein Übungsbetrieb möglich, zeitweise nur unter strengen Hygieneauflagen. »Wir waren die letzte Jugendfeuerwehr im Landkreis, aber so einen Start hatte keine andere«, sagte Junger.

Mit Fitness auf Platz eins

Um Lockdowns zu überbrücken, brachten die Jugendleiter zwischendurch Geschenke vorbei und drehten Lehrvideos. Einen Erfolg hat die neu gegründete Jugendabteilung bereits zu verzeichnen: Bei der »Fitness-Challenge« des Landkreises belegte sie den ersten Platz. »Wir waren allerdings auch die einzige Jugendabteilung, die teilgenommen hat«, sagte Junger unter dem Gelächter seiner Kameraden. Allerdings: Umgerechnet hätten die Fitness-Leistungen sogar für den vierten Platz insgesamt gereicht und für eine Platzierung vor den Aktiven der Abteilungen Gomaringen und Stockach. Nach dem Hochwasser im Sommer 2021 füllten die Jugendlichen rund 3 000 Sandsäcke und verkauften diese. Das brachte 8 000 Euro ein, die an eine Familie im Ahrtal gespendet wurden.

Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. Brände seien immer sehr präsent, technische Hilfeleistungen wie nach dem Hochwasser oder bei Unfällen weniger. Diese erforderten allerdings oft eine hohe körperliche und mentale Stabilität. Im Juni dieses Jahres sei es bei einem Saunabrand in der Mozartstraße zu einer gefährlichen Situation gekommen. »Wir brauchen mehr Atemschutzträger«, sagte Heß. Er appellierte an die Feuerwehrleute, sich verstärkt dazu ausbilden zu lassen.

Zum zweiten stellvertretenden Kommandanten wurde Jürgen Reichert gewählt. Dominik Reiner wurde rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres zum stellvertretenden Leiter der Jugendabteilung ernannt. Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber erhielten Ralph Herrmann, Markus Kühbauch und Thorsten Kühbauch für 25 Jahre Dienst. Auf 40 Jahre bringt es Klaus Rilling, der das Ehrenzeichen in Gold erhielt. Für 50 Jahre wurden Willy Junger, Albert Kemmler, Günter Letz und Roland Luz geehrt, auf gar 60 Jahre bringt es Georg Weihing. (GEA)