KIRCHENTELLINSFURT. Die Gemeinde Kirchentellinsfurt folgt dem Beispiel der Nachbarn. Mit der Deutschen Glasfaser wird ein Kooperationsvertrag geschlossen, der Netz-Anschlüsse für alle Gebäude ermöglicht. Macht mindestens ein Drittel aller Haushalte mit, soll Ende 2023 die ganze Gemeinde versorgt sein.
Im Steinlachtal ist man etwas voraus. Dußlingen, Gomaringen, Nehren und Nehren haben ihre Quote schon erreicht. In Mössingen ist die Suche nach Interessenten am Laufen, mehr als 25 Prozent machen mit, das Ziel von 33 Prozent hofft man, in den nächsten Tagen zu erreichen. In Ofterdingen ist man in der Vorbereitung und will in der Folge schauen, wie groß die Nachfrage ist. Auf den Härten ist der erste Online-Info-Abend auf Donnerstag, 20. Januar, terminiert. Kusterdingen hatte dem Kooperationsvertrag im Oktober zugestimmt.
33 Prozent sind die Marke. Das sind in Kirchentellinsfurt 1 418 Verträge, die zustande kommen müssen, hat das Unternehmen ausgerechnet. »Das ist das Minimum, das wir brauchen«, sagt Tim Bozarslan, der den Gemeinderäten die Pläne im Technischen Ausschuss vorstellte. Schließlich muss sich die Sache auch rentieren.
Alle Gebiete versorgt
Sein Unternehmen propagiert »das Ende des Kupferzeitalters«. Machen genügend Leute mit und entscheiden sich für die Deutsche Glasfaser als Dienstleister, bekommen sie ihren kostenlosen Hausanschluss. Auch die Gemeinde muss nicht groß in Aktion treten – allerdings geschehe alles in Abstimmung mit dem Rathaus.
Glasfaser wird als energieeffizient beworben (80 Prozent weniger Verbrauch als bei Kupfer). Der Hausanschluss selbst wird an einem Tag verlegt (»der Vorgarten bleibt unberührt«). Bei der Verlegung in den Straßen gilt: Ähnlich wie beim Strom kann jeder Anbieter die Leitungen nutzen. »Es wird also nicht so sein, dass die Straße zu ist, der Asphalt noch dampft und schon der nächste kommt und sie wieder aufreißt«, sagt Bürgermeister Bernd Haug.
In den Kirchentellinsfurter Tallagen war die Telekom schneller. Ebenso im Mahden. Bozarslan versichert: »Es baut immer nur einer aus, aber das Gebiet ist versorgt.« Anders als in einer ersten Gebietskarte ist jetzt auch die Braike im Netz der Deutschen Glasfaser verzeichnet. Wie man die öffentlichen Gebäude anbindet, muss noch besprochen werden. Und auch die Kläranlage hat man im Blick.
Mit Info-Abenden will das Unternehmen informieren und dann unter anderem einen Service-Point anbieten.
Bisher war man überall in Baden-Württemberg erfolgreich und hat die für den Start benötigte Quote geschafft, berichtet Bozarslan. Nur in der Porsche-Gemeinde Weissach im Landkreis Böblingen, muss man wohl einen neuen Anlauf nehmen. Bürgermeister Haug sieht es nicht als Nachteil, dass die Nachbargemeinden einen kleinen Vorsprung haben. Wer etwas später dran ist, könne sich vermutlich darauf verlassen, dass alle Abläufe eingespielt sind. (GEA)