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Deutlich mehr Bus-Kilometer im Tübinger Landkreis

SWEG bekommt den Zuschlag für Linienbündel Südost im Landkreis Tübingen. Bei vielen Strecken wird der Takt verbessert. Anrufverkehr vom Mössinger Anbieter

Öffentlicher Nahverkehr
Fahrgäste stehen in einem Bus. Foto: Britta Pedersen/DPA
Fahrgäste stehen in einem Bus.
Foto: Britta Pedersen/DPA

KREIS TÜBINGEN. Rund 1,3 Millionen Kilometer: Diese Distanz legen die Linienbusse des Bündels Südost in Zukunft jährlich zurück. Damit erhöht sich die Leistung des Nahverkehrs, der zwischen Tübingen, Reutlingen und dem Steinlachtal hin- und herpendelt, um rund 20 Prozent.

Einen Betreiber zu finden, war gar nicht so leicht: Wie einem Bericht für den Kreistagsausschuss für Verwaltung, Klimaschutz und Technik zu entnehmen ist, sind deutlich weniger Angebote für das Linienbündel eingegangen als in der Vergangenheit üblich. Es ist von einer »äußerst schwierigen Lage« die Rede, beginnend bei dem bundesweit attestierten Problem, Busfahrer zu finden. Zudem ließen sich viele Unternehmen von den Kostenentwicklungen abschrecken, die für Unsicherheiten im Gewerbe sorgen. Viele potenzielle Betreiber seien daher bereits im Vorfeld aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Denoch haben sich für den Busverkehr (Los 1) drei Bieter gefunden sowie ein Bieter für den Anrufverkehr (Los 2). Für den Busverkehr erhält die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH mit Sitz in Lahr den Zuschlag, für den Anrufverkehr die Firma Fahrtenservice Knoll GmbH & Co. KG aus Mössingen. Damit arbeiten zwei baden-württembergische Unternehmen daran, den Nahverkehrsplan im Rahmen der »ÖPNV-Offensive« weiter umzusetzen.

Ziel ist der Viertelstundentakt

So soll bei allen Busverbindungen mindestens ein Halbstundentakt angeboten werden, in Ballungsräumen sogar ein Viertelstundentakt. Davon profitert beispielsweise die Linie 7625, die Tübingen und Gomaringen bedient. Hier fährt zu den Hauptverkehrszeiten künftig ein Bus alle Viertelstunde.

Durch die erhöhte Leistung des Netzes erhöhen sich auch die Zuschüsse: rund 2,6 Millionen Euro pro Jahr fließen aus dem Kreishaushalt in das Projekt. Die massive Preissteigerung von 56 Prozent pro Bus-Kilometer erklärt sich aus gestiegenen Benzin-, Personal- und Fahrzeugkosten sowie dem geplanten Netzausbau. Der Anrufverkehr schlägt mit knapp 260.000 Euro (bisher 80.000 Euro) zu Buche. (pru)

WEITERENTWICKLUNG DES NAHVERKEHRS

Ausbau des Linienbündels Südost

Das Bündel Südost umfasst folgende Linien: 111: Reutlingen – Gomaringen 112: Gomaringen – Gönningen 156: Mössingen – Ofterdingen 158: Bodelshausen – Mössingen – Ofterdingen 7612: Gomaringen – Tübingen (Direktbus) 7613: Mössingen – Ofterdingen – Tübingen 7615: Gomaringen – Mössingen 7616: Gomaringen – Dußlingen 7625: Tübingen – Mähringen Bahnhofstr. / Stockach – Gomaringen N 84: Nachtbus Tübingen – Kusterdingen – Gomaringen N 87: Nachtbus Tübingen – Ofterdingen – Mössingen – Nehren (GEA)