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Aktuell Sanierung

Das Schloss in Kirchentellinsfurt soll zum »Musentempel« werden

Kirchentellinsfurt muss entscheiden, wie die Sammlungen und Gebäude präsentiert werden

Sieht schmuck aus, hat aber gelitten: das 450 Jahre alte Schloss. FOTO: NIETHAMMER
Sieht schmuck aus, hat aber gelitten: das 450 Jahre alte Schloss. Foto: Markus Niethammer
Sieht schmuck aus, hat aber gelitten: das 450 Jahre alte Schloss.
Foto: Markus Niethammer

KIRCHENTELLINSFURT. Der gläserne Anbau steht, die Arbeiten kommen voran. Nun befasst sich die Gemeinde mit der Frage, wie die Sammlungen im Schloss in Kirchentellinsfurt präsentiert werden. Da steht man noch ziemlich am Anfang. Aber Bürgermeister Bernd Haug ist jetzt schon sicher: »Das wird etwas Einmaliges. Darauf können wir uns heute schon freuen.«

FWV-Sprecher Andreas Heusel hat schon einen Begriff gefunden, für das, was ihm künftig vorschwebt: Museion. Das ist Altgriechisch, bezeichnete ursprünglich einen Musentempel – und so will Heusel es auch verstanden wissen.

Die Musen sind in der griechischen Mythologie die Schutzgöttinnen der Künste. In ihr Aufgabengebiet fallen unter anderem Musik, Kunst und Geschichtsschreibung – und die sollen auch alle berücksichtigt werden. Das Schloss also nicht als Gebäude, in das man einfach ein paar Vitrinen reinstellt, sondern ein Ort an dem beträchtlich mehr geboten wird.

Das gerühmte Museion stand in Alexandria und fiel 48 vor Christus einem Großbrand zum Opfer. Haug merkte scherzhaft an, man könne ja in Kirchentellinsfurt die Nachfolge antreten.

Haug freute sich über das Miteinander: Heusel und Ortshistoriker Peter Maier wurden früh einbezogen in die »Arbeitsgruppe Umbau«, Kreisarchivar Wolfgang Sannwald lieferte eine Rahmen-Konzeption. Der Arbeitskreis Schlossmuseum um Dieter Sommerey habe sich insbesondere um die Sammlung Walter Tiedemann verdient gemacht. Auch die Hildebrand-Sammlung sei ein Pfund, mit dem man wuchern könne. Weitere Akteure wie Kultur im Schloss seien beteiligt. Auf Nachfrage von Mathias Kessler (SPD) wurde versichert, dass der »Begleitkreis« weiter aktiv sein soll.

Hans-Peter Heinzel (KfK) erinnerte daran, dass die Schenkungen (Tiedemann und Hildebrand) Verpflichtungen mit sich gebracht hätten. Die Gemeinde habe viel Geld dafür ausgegeben – schon in der Antike sei bekannt gewesen, dass man bei Geschenken durchaus auch vorsichtig sein muss. Heinzel zitierte Vergil, Kessler Homer, Werner Rukaber (SPD) bemerkte, den passenden Spruch könne man auch einfach bei Asterix nachlesen.

Ruth Setzler (GAL) leitete wieder über zur Gegenwart und betonte: »Man kann nicht einfach reinstellen, was mal drin war im Schloss.« Deswegen hat die Verwaltung vorgeschlagen, Kulturwissenschaftler Frank Lang für 6 200 Euro mit einer Konzeptions-Studie zu beauftragen. Setzler verspricht sich auch viel von der Mitwirkung des Büros Hartmaier. Heinzel will einen echtes »Bürgerhaus«. (GEA)