KIRCHENTELLINSFURT/KUSTERDINGEN. Der Betreiber und Fahrplanwechsel bei der Bahn Mitte Juni löst auch im Busverkehr einige Änderungen aus. Der Tübinger Kreistag billigte jetzt Anpassungen und Verbesserungen für Kirchentellinsfurt und Kusterdingen.
Zwischen Tübingen und Reutlingen verkehrt der Zug künftig im Halbstundentakt. In Kirchentellinsfurt ergeben sich dadurch Verschiebungen um ein paar Minuten. Die Bus-Anschlüsse müssen darauf abgestimmt werden. Die Strecke nach Pliezhausen (Linie 121) läuft danach eigenständig, außerdem werden sobald möglich Kleinbusse eingesetzt, die beim gemessenen Passagier-Aufkommen völlig ausreichen (wir berichteten).
Strittig war im Kreistag jedoch der Umgang mit der Linie 7611 von Tübingen nach Jettenburg. Tagsüber werden zusätzliche Puffer eingebaut, auch für die X 11 zwischen Mark-West und der Unistadt. »Die Reutlinger Straße in Tübingen ist ziemlich verstopft«, erklärte Landrats-Stellvertreter Hans-Erich Messner die Notwendigkeit der Puffer und stieß damit reihum auf Zustimmung.
Aber den Halbstundentakt in den Abend hinein verlängern? Messner fand, »der Bedarf wäre samstags größer als im Abendverkehr«. Die FWV-Kreisräte mahnten, nach der Coronakrise sei sowieso weniger Geld da. Jährliche Ausgaben für zusätzliche Fahrtenpaare in Höhe von 16.000 Euro seien nicht nötig. Völlig anders sah man das bei Grünen und Linken. Simon Baur (Grüne) findet grundsätzlich, die Verbindungen mit dem Bus sollten im Landkreis »auf Stadtverkehrs-Niveau« angehoben werden. »Und Kusterdingen wäre ein guter Anfang.« Gisela Kehrer-Bleicher (Linke) betonte: »Das ist einfach verlässlicher und führt zu mehr Akzeptanz.«
In der nachfolgenden Abstimmung setzten sich die Befürworter knapp durch: Grüne, Linke, SPD und FDP kamen auf 16 Stimmen, FWV und CDU stimmten dagegen, brachten es aber nur auf 15.
Ein weiterer Wunsch der Grünen wird jetzt zunächst im Nahverkehrs-Ausschuss des Kreistages geprüft. Baur und seine Kollegen wollen für die X 11 (von und zur Mark-West) nicht nur nachmittags einen dichteren Takt stadtauswärts, sondern auch morgens im Berufsverkehr in Richtung Tübingen.
Die Kosten dafür müssen erst ermittelt werden. Aber es besteht kein Zeitdruck, weil diese Änderung sowieso erst im Dezember greifen würde. Der Ausschuss kann also in Ruhe tagen. (GEA)