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Bilanz für Kusterdinger Wald: Große Nachfrage nach Brennholz

Wer bringt künftig für wen das Brennholz auf den Markt?  FOTO: MERKLE
Holzstapel im Wald. FOTO: MERKLE Foto: Michael Merkle
Holzstapel im Wald. FOTO: MERKLE
Foto: Michael Merkle

KUSTERDINGEN. »Der Holzmarkt ist eine mittlere Katastrophe«, bilanzierte Revierleiter Rolf Neubauer das vergangene Jahr für dem Kusterdinger Gemeindewald. Die verheerenden Oktoberstürme 2018 hatten in ganz Euro Unmengen an Nadelholz zu Fall gebracht. Wegen des daraus resultierenden Überangebots ist nach wie vor viel davon auf dem Markt. »In diesem Jahr ist kaum eine Entspannung zu erwarten«, so Neubauer. Die Situation betrifft Kusterdingen allerdings eher am Rande, da der Nadelholzanteil auf den Härten lediglich 15 Prozent ausmacht. Die Nachfrage nach Eichenstammholz sei dagegen sehr gut.

Wie in den vergangenen Jahren war auch 2019 der Bedarf an Brennholz aus Kusterdinger sehr hoch. Es trug bei stabilen Preisen von 60 Euro pro Festmeter mit fast 40 Prozent zum Erlös im Waldhaushalt bei. Ein wichtiges Thema im vergangenen Jahr war die Beseitigung von absterbenden Eschen entlang öffentlicher Verkehrswege. Es wurde eine auf solche Einsätze spezialisierte Firma beauftragt, die entlang der Bahnlinie und an Straßen mehrere Tage lang beschäftigt war.

Weiher ausgebaggert

Neubauer erinnerte auch an die Überflutung des Hornbachmarktes nach einem Starkregen im Juni 2019. Auch Waldwege vor allem in der Wendackerklinge wurden bei dem Ereignis beschädigt und mussten repariert werden. Außerdem wurde der Weiher im Ehrenbachtal, der zu verlanden drohte, ausgebaggert und wieder in ein Gewässer verwandelt. »Eine sinnvolle Maßnahme«, betonte der Förster, da es im Wald nur wenige offene Wasserflächen gibt, die aber als Lebensraum für bestimmte Tiere und Pflanzen dienen.

Um die Aufgabe des Waldes als Erholungsgebiet auch in Zukunft zu erfüllen, wird auch die gut besuchte Grillstelle im Ehrenbachtal im Frühjahr weiter instand gesetzt und insbesondere die zum Teil schon mehrere Jahrzehnte alten Holzbänke und Tische einer Runderneuerung unterzogen. Als besonders erfreulich bezeichnete Neubauer, dass man die bisherigen Waldarbeiter trotz eines inadäquaten Lohnniveaus halten konnte. Bei jüngeren Pflegeflächen kommen auch zwei Pferde zum Einsatz.

Verena Strasdeit von der Forstabteilung im Tübinger Landratsamt informierte über die Neuorganisation des Waldes, die zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Der bisherige Staatswald ist in eine Anstalt öffentlichen Rechts übergegangen. Auch die untere Forstbehörde des Landratsamtes wurde neu strukturiert. Im Landkreis gibt es jetzt insgesamt neun Forstreviere sowie ein Revier für die Stadt Tübingen. (GEA)