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»Bücherzelle« in Kirchentellinsfurt übergeben

Neues Angebot in der Schlossgartenstraße. Viel Eigenarbeit von Schülern und Ehrenamtlichen

Viele Leute haben Hand angelegt und dazu beigetragen, dass die ausgediente Telefonzelle zur Bücherstation umfunktioniert wurde.
Viele Leute haben Hand angelegt und dazu beigetragen, dass die ausgediente Telefonzelle zur Bücherstation umfunktioniert wurde. foto: kramer
Viele Leute haben Hand angelegt und dazu beigetragen, dass die ausgediente Telefonzelle zur Bücherstation umfunktioniert wurde. foto: kramer

KIRCHENTELLINSFURT. Lange haben die Kirchentellinsfurter auf ihre Büchertelefonzelle gewartet. Jetzt steht sie da und kann genutzt werden. Neben der evangelisch-methodistischen Kirche in der Schlossgartenstraße findet sich gebrauchte Lektüre, die viel zu schade ist zum Wegwerfen.

»Gut Ding will Weile haben«, sagt Charlotte Braun mit Blick auf die längere Diskussion im Vorfeld. Die ehemalige Leiterin der Bücherei hat sich zusammen mit Renate Mogck und Elke Heusel bereiterklärt, die Büchertelefonzelle instand zu halten.

Die Idee eines Tauschschrankes kam vor sechs Jahren auf. Erst das Engagement von Braun und das Angebot der evangelisch–methodistischen Kirchengemeinde führten dazu, dass sie umgesetzt wurde. »Der finale Schugger kam von hier«, sagt Andreas Heusel, Gemeinderat der Freien Wähler, und meint damit die Kirchengemeinde und insbesondere Pfarrer Flemming Nowak und Jonas Högermeyer. Auch Bürgermeister Bernd Haug findet die Umsetzung ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Orts- und Kirchengemeinde.

Dabei hat man sich bewusst dazu entschieden, den Ausbau selbst zu übernehmen, statt in Auftrag eines Dienstleisters zu geben. Die Liste der Beteiligten, die engagiert mitwirkten, ist lang. Der Innenausbau wurde von Jugendlichen der Offenen Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit der Echazschreinerei übernommen. Schreiner Andrej Bauer, der die Jugendlichen zusammen mit dem Jugendreferenten Jonas Klaus anleitete, erzählt mit leuchtenden Augen von der Freude und Motivation der acht Jugendlichen zwischen elf und 19 Jahren, die zum Bau der Kisten sogar an der Kreissäge zugange waren.

Rot statt Magenta

Die Kisten wurden anschließend von Kindern und Jugendlichen des Volksbänkle bunt bemalt und beschriftet. Für die passende Pflasterung und Bepflanzung sorgte die Kirchengemeinde, deren Jugendgruppe »Young Plant« auch den Außenanstrich übernahm.

Schließlich wurde die früher magentafarbene, ausgediente Telefonzelle der Telekom von Kindern der Kernzeit gereinigt, sodass sie jetzt feierlich an ihrem endgültigen Standort in der Schlossgartenstraße der Öffentlichkeit übergeben werden konnte.

Ab jetzt ist es möglich und sogar erwünscht Bücher einzustellen und herauszunehmen. In Planung sind noch ein Bänkle und ein Rosenbogen, um die Ecke zu einem Ort des Verweilens und der Begegnung zu machen. Weiter sind Lesungen und die Benutzung durch das Flüchtlingscafé angedacht. (lkr)