MÖSSINGEN. Die Frist ist abgelaufen. Bis zum vergangenen Freitag konnten im Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der B 27 im Steinlachtal auf der Endelbergtrasse Einwendungen vorgebracht werden. Wie viele es geworden sind, wird das Regierungspräsidium Tübingen voraussichtlich in dieser Woche bekannt geben.
Es war eine lange Diskussion und ein langer Prozess. Ende der 90er-Jahre hatten die Gremien in Mössingen, Ofterdingen, Nehren und Bodelshausen der Endelbergtrasse zugestimmt. »Die SPD Mössingen hat damals im Gemeinderat gegen diese Trasse gestimmt, und die aktuelle Debatte bestätigt nachträglich die kritische Haltung der SPD Mössingen zu dieser Planung«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Ortsvereins und der Gemeinderatsfraktion.
Allerdings: Auch in der Mössinger SPD gehen die Meinungen auseinander. »Wir sind im Ortsverein hinsichtlich Bedarf, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme durchaus unterschiedlicher Auffassung«, heißt es in der von Arno Valin und Peter Looser unterzeichneten Erklärung. Man fordere aber auch gar keine »Einheitsmeinung« und fördere stattdessen trotz gegenteiliger Positionen einen respektvollen Umgang miteinander.
Gegenteilige Positionen? Ein Für und Wider: »Uns ist einerseits bewusst, dass neben Gemeinden aus unserer Region auch die regionale Wirtschaft und der Zollern-Alb-Kreis dringend auf diesen Neubau der B 27 warten, andererseits kommt es durch die entstehende Versiegelung, dem Landschaftsverbrauch und der Zerschneidung des Steinlachtals zu einem massiven Konflikt mit den Zielen des Naturschutzes und der Landespflege.« Vor diesem Hintergrund begleite die SPD das Planfeststellungsverfahren offen.
Kritik am Parkplatz
Einig ist die SPD in der Kritik an dem geplanten Parkplatz, der weder der 200 Meter daneben geplanten Wildbrücke noch dem benachbarten Kurbad gerecht werde. Der Abstand zur Grünbrücke sei viel zu gering und müssen mindestens 500 Meter betragen. Der Fehler aus Sicht der SPD: »Der Suchlauf für einen Standort hätte nicht nur entlang der aktuell geplanten Baumaßnahme durchgeführt werden müssen, sondern entlang der gesamten B 27 zwischen Tübingen und Balingen.«
Mit Blick nach vorn erneuert die SPD ihre Forderung, parallel zur Planfeststellung »endlich in eine nachhaltigere Verkehrspolitik einzusteigen und die dazu erforderlichen gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen«. Konkret: Fahrradschnellwege als regionale Alternative zum Auto, der Ausbau der Schiene für den Gütertransport und die rasche Umsetzung der Regionalstadtbahn, verbunden mit einem Verzicht auf den weiteren Ausbau von Bundesfernstraßen. (GEA)