Logo
Aktuell Bürgermeisterwahl

Amtsinhaber in Gomaringen mit fast 94 Prozent bestätigt: Steffen Heß wiedergewählt

Beteiligung bei der Bürgermeister unerwartet hoch - ein Ergebnis ohne Corona-Delle

Steffen Heß mit Ehefrau Claudia und Sohn Jonathan am Sonntagabend. FOTO: KREIBICH
Steffen Heß mit Ehefrau Claudia und Sohn Jonathan am Sonntagabend. FOTO: KREIBICH
Steffen Heß mit Ehefrau Claudia und Sohn Jonathan am Sonntagabend. FOTO: KREIBICH

GOMARINGEN. 93,79 Prozent der Stimmen und eine Wahlbeteiligung von 32,15 Prozent: Steffen Heß hat am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Gomaringen eine deutliche Bestätigung erhalten. Der 42-jährige Amts-Inhaber, der keine Gegenkandidaten hatte, zeigte sich überwältigt vom Vertrauensbeweis. »Das ist eine gute Grundlage, um Gomaringen weiter voranzubringen – zusammen mit dem Gemeinderat und dem Ortschaftsrat.«

Besonders erfreut hat ihn die Wahlbeteiligung. Die von vielen Beobachtern erwartete Corona-Delle blieb aus. In Ofterdingen waren vor zwei Jahren nur 30 Prozent zur Wahl gegangen, in Nehren knapp 34, in Kusterdingen 36,7 und in Dußlingen zuletzt 39,5 Prozent. Gemessen an den Umständen ist die Gomaringer Beteiligung mit 32,15 Prozent sehr hoch. Das würdigte auch Landrat Joachim Walter, der zu den ersten Gratulanten zählte – allerdings nur per Telefon. Die sonst üblichen Scharen von Neugierigen und Kollegen blieben aus. Als das Wahlergebnis ausgehängt wurde, warteten auf dem Platz vor dem Rathaus nur wenige.

Der Landrat sieht sich in seiner Haltung bestätigt. Walter hatte sich dagegen ausgesprochen, die Wahl zu verschieben. Er findet: »Gerade in einer Situation wie jetzt ist es gut, wenn nicht alle demokratischen Grundrechte außer Kraft gesetzt sind.« Rund 84 Prozent der Wählenden haben dabei die Briefwahl genutzt.

Großzügige Abstände und deutliche Wegweiser in den Wahllokalen. FOTO: PIETH
Großzügige Abstände und deutliche Wegweiser in den Wahllokalen. FOTO: PIETH
Großzügige Abstände und deutliche Wegweiser in den Wahllokalen. FOTO: PIETH

In den Gomaringer Wahllokalen gab’s am Sonntag viel Platz. Um jede Ansteckungsgefahr zu vermeiden, war man außer in Stockach auf die Hallen ausgewichen. Die Gemeinde hatte Vorsorge getroffen und deutliche Hinweise und Markierungen angebracht. Abstand halten, hieß auch hier die Devise. Plexiglas oder andere Trennwände schützten vor direktem Kontakt. Atemmasken und Handschuhe lagen bereit. Mit Desinfektionsmittel konnten sich die vergleichsweise wenigen Wähler die Hände säubern. Jeder Stift wurde in der Wahlkabine nur einmal benutzt. Eine Art überdimensionale Fliegenklatsche diente zum Abdecken der Urnen und erlaubte es, stets Distanz zu wahren.

Nur rund 370 Bürger kamen in die Lokale. Die große Mehrheit von 1 918 hatte es vorgezogen, die Stimme per Briefwahl abzugeben. 66 Stimmzettel waren ungültig. Etliche weitere trugen die Namen von Gemeinderäten oder Beschäftigten im Rathaus. Altbürgermeister Manfred Schmiderer wurde dreimal genannt, Petra Rupp-Wiese siebenmal, Daniela Diestel fünfmal, Maximilian Föll ebenfalls dreimal. Auch Hartmut Rombach, Kirsten Gaiser-Dölker, Elvira Fischer und Geo Pflumm waren unter den Genannten.

Das endgültige Ergebnis stellt der Wahlausschuss am Mittwoch um 18 Uhr fest. Die Sitzung findet im Rathaus statt und ist öffentlich.

Bei Heß’ erster Wahl im April 2012 war die Entscheidung in der ersten Runde gefallen. Als 34-jähriger Hauptamtsleiter holte er damals rund 65 Prozent der Stimmen und wurde Nachfolger von Manfred Schmiderer, der wenige Wochen zuvor ganz überraschend aus gesundheitlichen Gründen seinen Verzicht erklärt hatte und nach 31 Jahren in Gomaringen aus dem Amt schied. Die beiden Gegenkandidaten bekamen 2012 zusammen nur etwa ein Drittel der Stimmen. Dietmar Bez, Bürgermeister in Metzingen, kam auf 19,4 Prozent, die Rechtsanwältin und Gemeinderätin der Grünen, Petra Rupp-Wiese, holte 15,3 Prozent. (GEA)