TÜBINGEN. Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg hat Tübingen zum wiederholten Mal als »Barrierefreie Gemeinde in Baden-Württemberg 2025« ausgezeichnet und würdigt damit das vorbildliche Engagement für ein Leben ohne Barrieren. Diese Auszeichnung sei ein großer Ansporn und zeige, dass die Ziele und Maßnahmen des ›Aktionsplans 2022: Tübingen inklusiv und barrierefrei‹ Früchte tragen, sagte Bürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel.
Der Beauftragte für Inklusion, Tobias Stäbler, ergänzte: »Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe. Die Umsetzung von Barrierefreiheit betrifft alle Lebensbereiche und alle Lebensphasen.« Man werde auch künftig vor Ort gemeinsam wirksam handeln, um soziale Teilhabe zu entwickeln und zu sichern – auch in finanziell schwierigen Zeiten.
Die Unistadt Tübingen überzeugte die Jury vor allem durch ihr langjähriges Engagement für Barrierefreiheit und soziale Teilhabe sowie den aktualisierten, umfassenden Aktionsplan und die zahlreichen in diesem Zusammenhang umgesetzten Maßnahmen. Die Jury hob dabei auch die enge Zusammenarbeit mit dem Sozialforum Tübingen und weiteren Vertretern der Zivilgesellschaft hervor. Auch bei der Verbesserung der Mobilität sei Tübingen vorbildlich: Im städtischen Busverkehr erleichtern zusätzliche Symbole bei der Fahrzielanzeige die Orientierung. Es gibt barrierefreie Carsharing-Angebote und Anruf-Sammel-Taxis.
Im vorschulischen und schulischen Bereich geht die Stadt neue Wege, indem sie notwendige Assistenzkräfte fest anstellt. Eine Vorbildfunktion nimmt die Stadt mit ihren barrierefreien und inklusiven Kulturangeboten sowie der umfassenden Ausstattung von Veranstaltungsräumen mit induktiven Höranlagen oder der Möglichkeit, eine mobile Anlage auszuleihen, ein.
Gewürdigt wurden insgesamt zwölf Gemeinden. Darunter sind auch kleinere Gemeinden mit unter 2.500 Einwohnern und Gemeinden mit über 100.000 Einwohnern. Allen gewürdigten Gemeinden ist gemeinsam, dass sie in Bereichen wie Bildung und Erziehung, Verwaltung, Wohnen und Nahverkehr, Freizeit, Kultur und Sport sowie Handel, Gewerbe und Tourismus Barrieren abbauen und Inklusion leben. Im Landkreis Tübingen wurde außerdem die Gemeinde Bodelshausen ausgezeichnet. Die Unistadt Tübingen wurde seit dem Beitritt zur »Erklärung von Barcelona« bereits in den Jahren 2008, 2012 und 2017 als »Barrierefreie Gemeinde« ausgezeichnet.
»Barrierefreiheit trifft alle Lebensbereiche und Lebensphasen«
Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg lobt diesen Wettbewerb in regelmäßigen Abständen aus. Mit der Auszeichnung würdigt der Verband das kommunale und lokale Engagement für ein Leben ohne Barrieren. Der Preis wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus Landesmitteln, die der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat. Die Dokumentation zur Preisverleihung 2025 kann online heruntergeladen werden. (eg)

