NEHREN. Der 17-jährige Valentin hängt an einer hohen Reckstange in der Turnhalle der Kirschenfeldschule in Nehren und bringt sich mit viel Kraft in Schwingung. Jetzt springt er mit viel Gefühl auf einen weit entfernten Kasten. Von dort aus geht es mit einem Rückwärtssalto zum nächsten Hindernis. Das alles geschieht mit einer Leichtigkeit, die von jahrelangem Training zeugt.
So sieht Parkour aus. Parkour ist eine effiziente Fortbewegung von Punkt A zu Punkt B durch die städtische Umgebung. Der Lauf verläuft über Hindernisse. Die Plätze, an denen Parkour ausgeübt wird, werden »Spots« genannt. Diese kann man mit ganz unterschiedlichen Techniken überwinden wie zum Beispiel Sprüngen, Rollen (Pk Roll) und Handstände. Die Salti, sogenannte Flips, haben sich erst aus dem Freerunning – dabei geht es sehr um das Aussehen der Tricks – übertragen.
Vielleicht denkt der ein oder andere, dass das ziemlich gefährlich ist. Doch einer der wichtigsten Grundsätze ist: Parkour ist nur so gefährlich, wie man es sich macht. Hinter der neuen Sportart stecken auch eine Philosophie und ein Lifestyle.
Parkour kann man überall machen, egal ob in der Natur, zum Beispiel im Wald, oder in der Stadt. Allen Anfänger würde ich aber empfehlen, sich einen Sportverein zu suchen, bei dem man in der Halle trainieren kann, um die Basics zu üben, ohne sich zu verletzen. So ein Angebot bietet zum Beispiel der SV Nehren an. Das Training findet immer mittwochabends ab 17.30 Uhr statt und wird von Valentin geleitet. Zur Grundausstattung gehören unter anderem Sportschuhe mit gutem Profil und angenehmer Sohle und eine lange Jogginghose, um Verbrennungen an Matten zu vermeiden.
Zu zweit geht’s besser
Der Ablauf beim Training in Nehren ist eigentlich gleich wie beim Fußballtraining. Nachdem man sich begrüßt und umgezogen hat, geht es ans Aufbauen. Dies ist einer der wichtigsten Schritte. Dabei überlegt man sich, was man heute trainieren will und was man dazu braucht, beziehungsweise wie man das Hindernis dazu richtig und stabil aufbaut. Daher ändern sich die Stationen von Woche zu Woche.
Um beim Training Verletzungen zu vermeiden, wird sich gut aufgewärmt. Jetzt geht es aber los. Jeder geht an die Station, wo er üben möchte. Oft trainiert man aber auch zu zweit, weil man sehr viel voneinander lernen und sich gegenseitig helfen kann. Das macht diesen Sport so interessant. Alle sind zu einem Probetraining herzlich eingeladen. (ZmS)
Max Koch, Firstwald-Gymnasium Mössingen, Klasse 8a