Neustart mit sauberer Wäsche

REUTLINGEN. Immer wieder sind es Waschmaschinen, die bei »GEA-Leser helfen« angefragt werden. Die Situation ist geradezu ein Klassiker: Wenn das alte Gerät seinen Geist aufgibt, bedeutet dies für viele Familien eine enorme Belastung. Wer das Geld nicht hat, sich eine Reparatur zu leisten oder Ersatz zu beschaffen, beginnt manchmal, die Wäsche von Hand im Waschbecken zu waschen – und bekommt den Alltag dann meist noch schlechter gemeistert.

So bat eine Beratungsstelle für eine Familie mit fünf Kindern um Hilfe, bei der die Waschmaschine der großen Belastung nicht standgehalten hatte. Insbesondere bei den kleineren Kindern fiel täglich ein größerer Berg Wäsche an. Der Vater, von dessen Einkommen die Familie gelebt hat, war erst über viele Monate krank und fiel dann ins Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich »Hartz IV« genannt. Obwohl die Mutter mit Gelegenheitsjobs die Finanzen aufbesserte, war die Anschaffung einer Waschmaschine nicht drin. »GEA-Leser helfen« griff der Familie unter die Arme.

Für ein anderes Ehepaar bat das Sozialamt um Unterstützung. Beide beziehen eine Rente von jeweils unter 100 Euro. Zwar erhalten sie aufstockend Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt, können damit jedoch keinerlei zusätzliche Anschaffungen tätigen. Für einen Ersatz der kaputten Waschmaschine war schlicht kein Geld vorhanden.

Auch die alleinerziehende Mutter eines Kindergartenkindes stand vor diesem Problem. Sie lebt von Hartz IV und kann sich ebenfalls keine außerplanmäßigen Ausgaben leisten. Die kaputte Waschmaschine zu ersetzen, überstieg ihre finanziellen Mittel.

In einem besonders schwierigen Fall beteiligte sich »GEA-Leser helfen« auch an der Anschaffung eines neuen Wäschetrockners. Einem älteren Ehepaar fiel es zunehmend schwer, die Treppen von der Wohnung im zweiten Stock zum Waschkeller und zurück zu bewältigen. Als der Wäschetrockner kaputt ging, blieb als einzige Alternative, die Wäsche in der Wohnung zum Trocknen aufzuhängen – im Keller war einfach nicht genug Platz.

Ganz abgesehen davon, dass es schon wegen der Gefahr der Schimmelbildung nicht wirklich sinnvoll gewesen wäre, die Wäsche in der Wohnung zu trocken: Die beiden schafften es allein kräftemäßig gar nicht mehr, die nasse Wäsche in die Wohnung hochzutragen. Gemeinsam mit dem Diakonischen Werk und einer Stiftung finanzierten die GEA-Leser den neuen Trockner.

Auch in einem anderen schwerwiegenderen Fall sorgte die Unterstützung durch »GEA-Leser helfen« für einen Lichtblick und neuen Lebensmut: Eine Betreuerin berichtete von einer älteren Frau, in deren Haushalt sich gleich mehrere Elektrogeräte in »einem ziemlich desolaten Zustand« befänden. Herd und Kühlschrank, beide mittlerweile über 40 Jahre alt, erfüllten ihren Zweck nur schlecht, die Waschmaschine gar nicht mehr.

Der Kühlschrank kühlte schon lange nicht mehr richtig, dafür lief ständig Wasser aus. Am Herd funktionierte nur noch eine Kochplatte, und diese ließ sich nicht mehr ausschalten. Die alte Frau ging dafür jedes Mal an den Sicherungskasten und schaltete den Herd über die Sicherung ein und aus. Zwar habe sie sich irgendwie mit den Zuständen arrangiert, berichtete die Betreuerin, allerdings sei sie zunehmend deprimiert, weil »alles kaputt« sei. Da sie nur von Grundsicherung lebt, habe sie auch keine Chance, neue Haushaltsgeräte anzuschaffen. »GEA-Leser helfen« übernahm in diesem Fall die Rechnung für Herd, Kühlschrank und Waschmaschine.

In Fällen wie diesen, wo institutionelle Hilfe nicht greift und die Betroffenen ihre Situation aus eigener Kraft kaum meistern, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, bedürftigen Menschen im Verbreitungsgebiet des Reutlinger General-Anzeigers unbürokratisch zu helfen. Das ganze Jahr über gehen Hilfsanträge ein, häufig von Beratungsstellen oder Familienhelfern, immer wieder aber auch von Betroffenen selbst. Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion werden diese Menschen unterstützt. Dabei kommt jeder Cent den Bedürftigen zugute, alle Nebenkosten trägt der GEA-Verlag. (GEA)