Mobiliar und Elektrogeräte für Menschen in Not

REUTLINGEN. Einen Angehörigen mit Behinderung zu pflegen, ist eine große Herausforderung. Noch schwieriger wird es, wenn die Helfer selbst erkranken – wie im Fall einer Frau, die mit ihrem volljährigen behinderten Kind zusammenlebt, seit Langem aber selbst chronisch krank ist. »Sie muss seit fünf Jahren drei Mal wöchentlich an die Dialyse«, berichtet eine Beraterin des Diakonieverbands.

Auch ihr Sohn benötigt regelmäßig teure Medikamente gegen eine ähnliche chronische Krankheit, die er zusätzlich zu seiner Behinderung hat. Trotz der Befreiung von der Zuzahlungspflicht bleibt ein monatlicher Eigenanteil von über 100 Euro. Mit Grundsicherung und einer kleinen EU-Rente kommen die beiden kaum über die Runden. Das Geld ist ohnehin schon jeden Monat zu knapp.

Als das schon mehrfach reparierte Bett der Frau zusammenbrach, schlief sie fortan auf ihrer ausgelegenen Matratze auf dem Fußboden – bis die Beraterin sie darauf ansprach. »Sie benötigt dringend einen Rost und ein Bettgestell«, schrieb diese an den Hilfsverein der GEA-Leser. Und mehr noch: »Der Kleiderschrank bricht auch bald zusammen.« Mit der Unterstützung durch »GEA-Leser helfen« konnte die Frau die beiden kaputten Möbelstücke ersetzen und schläft jetzt wieder besser.

In einem Drei-Generationen-Haushalt sorgte »GEA-Leser helfen« für einen neuen Kühlschrank. Das kleine Einkommen des Vaters beziehungsweise Großvaters reicht kaum für alle. Ehefrau und Tochter haben beide durch die Corona-Pandemie ihre Minijobs verloren, für das kleine Enkelkind zahlt dessen Vater keinen Unterhalt. Für Neuanschaffungen bleibt da kein finanzieller Spielraum, und ohne Kühlschrank wäre es für alle noch schwieriger geworden. Zumindest diese Sorge konnte der Familie durch die Hilfe des Vereins genommen werden.

Auch einer Familie mit vier Kindern griff »GEA-Leser helfen« unter die Arme. »Sie erhält Arbeitslosengeld II und verfügt über keine Ersparnisse«, erklärte eine Beraterin in ihrem Antrag. »Leider ging letzte Woche der schon in die Jahre gekommene Herd kaputt. Der Backofen funktioniert schon seit Längerem nicht mehr, und nun sind auch noch die beiden letzten Herdplatten nicht mehr zu gebrauchen.« Darüber hinaus war auch ein Etagenbett der Kinder nicht mehr zu verwenden. »Die Familie schaut immer wieder bei Da Capo, konnte aber bisher kein gebrauchtes Etagenbett finden.« »GEA-Leser helfen« bezahlte beides.

Einem Mann, der seit Lähmung seiner Beine auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ging es merklich schlechter. »Er baut immer mehr ab, sodass er auch immer mehr auf die Unterstützung seiner Frau angewiesen ist«, berichtete eine Teilhabeberaterin. Umso wichtiger sei für den Mann, dass er regelmäßig seine Termine bei der Physiotherapie wahrnehmen könne. Dies wurde mit seinem Auto allerdings zunehmend schwieriger.

Die Krankenkasse hatte nur eine Rampe genehmigt, um den schweren E-Rolli des Mannes einzuladen. »Diese hat sich leider als zu groß für enge Parkplätze, etwa in Parkhäusern, herausgestellt«. Daraufhin hatte der Mann selbst recherchiert und einen gebrauchten »Ladeboy« gefunden, der den Rollstuhl elektrisch in den Kofferraum hievt. Nur bezahlen wollte den niemand. »GEA-Leser helfen« beteiligte sich an der Finanzierung.

In Fällen wie diesen, wo institutionelle Hilfe nicht greift und die Betroffenen ihre Situation aus eigener Kraft kaum meistern, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, bedürftigen Menschen im Verbreitungsgebiet des Reutlinger General-Anzeigers unbürokratisch zu helfen. Das ganze Jahr über gehen Hilfsanträge ein, häufig von Beratungsstellen oder Familienhelfern, immer wieder aber auch von Betroffenen selbst. Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion werden diese Menschen unterstützt. Dabei kommt jeder Cent den Bedürftigen zugute. (GEA)