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Tübinger Unternehmen Curevac verkauft Impfstoff-Rechte für Milliarden

Ein Deal zwischen Curevac und dem britischen Pharmakonzern GSK soll Millionen in die Kasse des Tübinger Biotech-Unternehmens spülen. Die Finanzmittel werden dringend benötigt.

Biotechnologieunternehmen Curevac
Ein Deal mit dem britischen Pharmakonzern GSK bringt Curevac aus Tübingen Millioneneinnahmen. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Ein Deal mit dem britischen Pharmakonzern GSK bringt Curevac aus Tübingen Millioneneinnahmen.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

TÜBINGEN. Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac darf Lizenzrechte für mRNA-Grippe- und Covid-19-Impfstoffe an den britischen Pharmakonzern GSK verkaufen. Das Bundeskartellamt in Bonn genehmigte das Geschäft. Die Impfstoffkandidaten wurden auf der Grundlage von Kooperationsabkommen zwischen Curevac und GSK entwickelt. Es laufen klinische Studien dazu.

Millionen für die Unternehmenskasse

Gegen Zahlungen von bis zu 1,45 Milliarden Euro und eine Beteiligung geht die Lizenz laut Curevac an GSK. Eine Vorauszahlung von 400 Millionen Euro sei vereinbart worden, erklärte ein Unternehmenssprecher am Hauptsitz in Tübingen. Mit dem Verkauf wolle sich Curevac wieder mehr auf Forschung und Entwicklung konzentrierten. »Wir gehen weg davon, dass wir komplett selbstständig Produkte entwickeln.«

Das Unternehmen sichert sich mit dem Verkauf dringend benötigte Finanzmittel, nachdem es mit Problemen in klinischen Studien und mit Patentstreitigkeiten rund um seine mRNA-Technologie zu kämpfen hatte. Curevac hatte erst kürzlich mitgeteilt, im Rahmen eines Konzernumbaus fast jede dritte Stelle streichen zu wollen. Der Konzern will 30 Prozent seiner Stellen abbauen und die Betriebskosten ab nächstem Jahr um insgesamt 30 Prozent senken. 

Hoffnungsträger in der Pandemie

Im Zuge der Corona-Pandemie galt das Biotech-Unternehmen zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Aber wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit hatte Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Der Impfstoffhersteller arbeitet unter anderem an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem forscht das Unternehmen an Impfstoffen für die Krebstherapie. Ein Produkt ist bislang aber nicht auf dem Markt. (dpa)