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Palmer: Corona für Jüngere so gefährlich wie Autofahren

Boris Palmer (Die Grünen)
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archivbild
Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archivbild

STUTTGART. Vor den Bund-Länder-Gesprächen über verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hat sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer für strenge Kriterien ausgesprochen. Die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten sollte zum relevanten Faktor gemacht und die Infektionszahlen bei den Über-60-Jährigen als Frühindikator genutzt werden, um rechtzeitig gegenzusteuern, sagte der Grünen-Politiker der »Stuttgarter Zeitung« (Dienstag). »Nur der Gesundheitsnotstand ist als Argument stark genug für die vielen Freiheitsbeschränkungen. Rauchen, Trinken, Autofahren ist erlaubt, aber für Menschen unter 60 in etwa so gefährlich wie Covid-19.«

Folglich sprach sich Palmer für die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas aus, »weil von dort so gut wie keine akute Belastung für die Intensivstationen droht«. Familien tragen aus Sicht des OB in der Pandemie die größte Last, insbesondere Kinder mit schwierigem Elternhaus. »Sozialverhalten lernt man nicht in Videokonferenzen.«

»Obwohl Kindern und Jugendlichen von Corona keine echte Gefahr droht, sind sie die Verlierer der Schutzmaßnahmen«, sagte Palmer weiter. »Ausgewogener und effektiver wäre es, mehr Homeoffice zu verordnen und Schulen und Kitas wieder zu öffnen.« Der Spielraum für gezielte Lockerungen sei trotz neuer Virusvarianten da. »Wir müssen ja nur noch die Zeit bis zur Impfung der Älteren überbrücken.« (dpa)