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Großer Warnstreik im Südwesten - Reutlingen und Tübingen sollen verschont bleiben

In mehreren Orten im Südwesten müssen Fahrgäste am Mittwoch mit Einschränkungen im Nahverkehr rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH an dem Tag zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Verdi
Verdi-Fahnen während einer Demonstration. Foto: Ole Spata
Verdi-Fahnen während einer Demonstration.
Foto: Ole Spata

In Baden-Württemberg sind einem Gewerkschaftssprecher zufolge 1.800 Mitarbeitende aufgefordert, ihre Arbeit am Mittwoch, 26. April, niederzulegen. Die Gewerkschaft Verdi geht davon aus, dass es dadurch im Busverkehr in den Gebieten Kraichgau Wiesloch, Hohenlohe, Main/Tauber, Mittelbaden, Markgräflerland, Weil am Rhein, Landkreise Zollernalb, Sigmaringen und Biberach zu Beeinträchtigungen kommen kann. Außerdem ist der Bahnverkehr der Netze Ortenau, Ulmer Stern, Zollernbahn und Schwarzwälder Ring betroffen.

Laut einem Verdi-Sprecher soll der Busverkehr in Reutlingen und Tübingen vom Streik verschont bleibt, da nur die Beschäftigten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH ihre Arbeit niederlegen werden. Ob es auf der Bahnstrecke von Stuttgart Richtung Tübingen, auf der auch Züge der SWEG fahren, zu Verspätungen und Ausfällen kommen wird, konnte der Sprecher weder bestätigen noch verneinen. Er habe noch keine Informationen von den Mitarbeitern vor Ort zu deren Streikbeteiligung erhalten. Die SWEG sagt dazu, dass es bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH voraussichtlich keine Zugausfälle geben wird und sich der Streik damit auch nicht auf der Zugstrecke Tübingen – Reutlingen – Stuttgart auswirken wird.  

Gewerkschaft fordert Erhöhung der Gehälter um 550 Euro

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen. In einer ersten Verhandlungsrunde am 17. April hatten die Arbeitgeber ein niedrigeres Angebot vorgelegt. Verdi verlangt zudem bessere Arbeitsbedingungen, um dem Personalmangel in den Betrieben zu begegnen.

Neben den Aktionen in Baden-Württemberg sind Warnstreiks in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant. Baden-Württemberg stelle mit 2.800 Beschäftigten den Großteil derer, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, sagte ein Gewerkschaftssprecher. 1.800 davon sind bei der SWEG und damit zum Warnstreik aufgefordert. Bundesweit fallen laut Verdi rund 5.000 Beschäftigte unter den Tarifvertrag.

Die rund 40 Betriebe werden nicht vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen zu tun, die aktuell von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden. Der kleine Eisenbahn-Tarifvertrag sei historisch gewachsen, erklärte ein Gewerkschaftssprecher. (dpa/GEA)