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Albverein: Vermüllung entlang der Wanderwege nimmt zu

Der Mensch hat in der Corona-Krise die Natur neu entdeckt. In Kleingruppen oder zu zweit geht es raus in den Wald und auf die Wanderwege. Doch die Natur profitiert nicht unbedingt davon - eher im Gegenteil.

PFULLINGEN. Die Lust auf Wandern und die Natur ist wegen der Corona-Pandemie nach Auskunft des Schwäbischen Albvereins stark gestiegen und hat nicht nachgelassen. Der Strom an Menschen in der Natur habe jedoch Folgen für Flora und Fauna, sagte Vizepräsident Thomas Keck anlässlich der Hauptversammlung des Vereins am Sonntag in Pfullingen. »So hat die Vermüllung entlang der Wanderwege zugenommen ebenso wildes Parken und Campen. Die Tierwelt wird zunehmend gestört. Einfach deshalb, weil mehr Menschen im Wald unterwegs sind.«

Die Trittschäden an den Pflanzen seien erheblich, stellte Keck fest. »Im Bereich von Magerwiesen, dort wo es Orchideen gibt, hat dies zum Teil verheerende Auswirkungen. Wir können an die Menschen nur appellieren, auf den markierten Wegen zu bleiben.« Mit aktuell rund 91.000 Mitgliedern ist der Schwäbische Albverein der größte Wanderverein Europas und seit 1994 anerkannter Naturschutzverband. Das Wanderwegenetz umfasst rund 20.000 Kilometer.

In einer Befragung des Deutschen Wanderverbandes (DWV) gaben 30 Prozent der Befragten an, dass im Jahr 2020 das Interesse an Wanderwegen im Vergleich zum Vorjahr stark gewachsen sei. 62 Prozent sagten, dass es gestiegen und sechs Prozent, dass es gleich geblieben sei. Besonders häufig nachgefragt wurden laut DWV-Befragung Halbtages- und Tagestouren, gefolgt von zertifizierten Wanderwegen, Familienwanderangeboten und Mehrtagestouren.

Positiv ist laut Keck, dass alte Wanderwege rund um den direkten Wohnort, darunter weniger frequentierte, neu entdeckt würden. »Man kann sagen, das eigentliche Umfeld wurde in Corona ganz neu entdeckt.« Dies passe zu dem Hype, der um Regionalität in allen Ausformungen entstanden sei. Laut Keck bestehen nach wie vor deutliche Konflikte, vor allem mit Mountainbikern. Es gebe Streit und gelegentlich auch Rangeleien im Wald. »Wir suchen nach Möglichkeiten einer Koexistenz.« (dpa)

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