METZINGEN. Die Polizei hatte bereits am Freitag vor unseriösen Annoncen gewarnt, nachdem eine Metzinger Seniorin Opfer von zwei Betrügern geworden war. Wie bereits berichtet, hatte die Frau sich auf eine Zeitungsannonce eines angeblichen Antiquitätengeschäfts gemeldet, um eine Pelzjacke zu verkaufen. Mit dem Ankauf von Pelzen, Schmuck, Antiquitäten und sonstigen Wertsachen war in der Anzeige geworben worden. Nach telefonischer Terminvereinbarung waren am Donnerstagmittag zwei Männer bei ihr zuhause erschienen. Nachdem man sich zunächst über den Ankauf einer Pelzjacke handelseinig geworden war, boten sie auch den Ankauf von Schmuck an. Unter dem Vorwand, zwei Goldketten in ihrem angeblichen Geschäft prüfen zu müssen, nahmen sie den Schmuck ohne Bezahlung mit. Als die Männer zu dem am Abend vereinbarten Termin nicht mehr erschienen, erstattete die um ihre Ketten betrogene Frau Anzeige bei der Polizei.
Nach dem Warnhinweis der Polizei meldeten sich zwischenzeitlich weitere Personen aus dem hiesigen Raum, die auf eine derartige Annonce reagiert hatten und bei denen angebliche Aufkäufer ähnlich in Erscheinung getreten waren. In zwei Fällen war ebenfalls Schmuck zur angeblichen Prüfung übergeben worden. Die von den Unbekannten in einem Fall hinterlassene, angebliche »Anzahlung« dürfte dem tatsächlichen Wert der Schmuckstücke nicht entsprechen. Außerdem wurden weitere Betrugsversuche bekannt.
Zwischenzeitlich konnten zwei der nach jetzigen Erkenntnissen mindestens vier Tatverdächtigen identifiziert werden. Nachdem Ermittler des Polizeireviers Metzingen unter einer entsprechenden Legende ein Treffen vereinbart hatten, gingen ihnen ein 20-Jähriger und ein 21 Jahre alter Mann aus Norddeutschland ins Netz. Bei ihnen wurde unter anderem Schmuck und Bargeld beschlagnahmt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu der Frage, wo die beiden polizeibekannten Männer jeweils selbst als vermeintliche Aufkäufer auftraten, und zu den noch unbekannten Komplizen dauern noch an. Derzeit befinden sich die beiden Tatverdächtigen auf freiem Fuß.
Weiterhin bitten die Ermittler mögliche weitere Geschädigte, sich bei der Polizei zu melden. Polizeirevier Metzingen, Tel. 07123/9240, oder Kriminalkommissariat Reutlingen, Tel. 07121/942-3333. (pol)