LICHTENSTEIN. Vor diesem Anruf war es Lichtensteins Feuerwehrkommandant Andreas Daum schon lange bange: Ein Anwohner aus dem Tal meldete am Montagabend gegen 21.30 Uhr ein rotes flackerndes Licht beim Schloss Lichtenstein. Sieben Fahrzeuge der Lichtensteiner Wehr und ein Löschzug aus Pfullingen mit vier Fahrzeugen und insgesamt rund 50 Einsatzkräfte rückten daraufhin aus, um die Lage zu klären: Sie konnten nichts entdecken.
Rund eineinhalb Stunden suchten die Einsatzkräfte das Umfeld des Schlosses und das Schloss selbst nach dem vermeintlichen Brand ab, zum Glück ohne Erfolg. Dabei stand die Feuerwehr in ständigem Kontakt mit dem Hinweisgeber: »Das war kein Fake-Anruf«, so Daum. Und der Anrufer beharrte weiter darauf, einen Feuerschein zu sehen.
Erst als die Feuerwehr von der Aussichtsplattform auf den bewohnten Gerobau zurückblickte, löste sich das Rätsel auf: Die roten Fronten einer Küche sorgten für den Feuerschein. Weil die aufsteigende Wärme eines Kaminofens die Luft in Bewegung brachte, fing das rote Licht an zu flackern. Der Effekt verstärkte sich, je weiter die Beobachter sich entfernten. Als Daum um 23.30 Uhr wieder zu Hause im Tal war, konnte er das »Feuer« immer noch sehen.
Daum ist froh, dass sich die Brandmeldung in Wohlgefallen aufgelöst hat und das Schloss unversehrt geblieben ist. Für seine Mannschaft war es aber ein weiterer Einsatz von vielen. In den vergangenen acht Wochen musste die Lichtensteiner Wehr 100-mal ausrücken, 55 Einsätze waren dem Unwetter geschuldet. Um die Belastung deutlich zu machen, in einem normalen Jahr hat die Wehr etwas über 100 Einsätze – im Jahr.