PFULLINGEN. Er wollte eigentlich nur sein Fahrzeug umparken. Doch das endete in einem Desaster. Die Feuerwehr Pfullingen wurde gestern Nachmittag um 14.15 Uhr zu einem spektakulären Unfall beim Schützenhaus in Pfullingen gerufen.
Ein 84-Jähriger war mit seinem Pkw etwa zehn Meter den Hang hinuntergestürzt. Beim Umparkten war er in den Pedalen hängen geblieben, konnte nicht mehr bremsen und fuhr so geradewegs den Hang hinunter. Er hatte Glück im Unglück und wurde nicht verletzt. Der Rentner konnte sich selbst befreien. Dietmar Rall, Einsatzleiter der Pfullinger Feuerwehr, war als Erster am Einsatzort und fand den Verunglückten auf halber Höhe, wie er gerade den Hang hochgekommen war. Bei seinem Mercedes allerdings ging das nicht so einfach.
Fast unbeschädigt, mit ein paar kleinen Dellen, war der Pkw auf einem alten Baumstamm rund zehn Meter unterhalb des Parkplatzes zum Stehen gekommen. Zum Glück, denn dahinter wäre es noch steiler und matschiger gewesen. Von dort musste das Fahrzeug geborgen werden – und zwar sofort, da Gefahr im Verzug war, wie Dietmar Rall sagte.
Es habe die Gefahr bestanden, dass Betriebsstoffe austreten und die Umwelt schädigen. Deshalb musste die Bergung schnell erfolgen. Die Pfullinger Feuerwehr holte sich dafür Hilfe bei den Kollegen aus Reutlingen. Die Berufsfeuerwehr rückte mit neun Mann und drei Fahrzeugen an, darunter der Bergungskran, der bis zu 75 Tonnen heben kann. Doch damit nicht genug. Bevor das Spezialfahrzeug zum Einsatz kam, mussten zwei Mitarbeiter des Bauhofs mithilfe eines Krans für eine Rettungsschneise Äste an den Bäumen wegschneiden. Zudem wurde eine elektrische Oberleitung entfernt. Die Bergung selbst lief routiniert ab. Nach zweieinhalb Stunden stand der Pkw so, wie er eigentlich hätte stehen sollen. Die Pfullinger Feuerwehr war mit 15 Mann vor Ort, die Reutlinger mit neun Mann. Deren Einsatzleiter Philipp Schultheisz sah dem Treiben ebenfalls gebannt zu. So etwas hab ich auch noch nicht gesehen, sagt der Berufsfeuerwehrmann. (GEA)