BERLIN. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ausreichend Impfstoff für die Umsetzung der überraschend geänderten Astrazeneca-Empfehlung der Ständigen Impfkommission zugesichert.
»Es wird sehr zügig gehen können, die Empfehlung umzusetzen, weil ausreichend mRNA-Impfstoff da ist«, sagte der CDU-Politiker nach Beratungen mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen in Berlin.
Die Impfkommission hatte am Vortag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.
»So eine Empfehlung kann natürlich leicht viele, die sich impfen lassen wollen, im erste Moment verunsichern«, räumte Spahn ein. Er und die Gesundheitsminister der Länder seien von der Entscheidung überrascht worden. Beim Chef der Impfkommission, Thomas Mertens, der bei den Ministerberatungen zugeschaltet gewesen sei, hätten die Politiker deshalb dafür geworben, »dass wir miteinander noch etwas besser die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik machen«.
Allein in der kommenden Woche seien 500.000 bis 700.000 Menschen betroffen, bei denen eigentlich eine Zweitimpfung mit Astrazeneca anstehe.
Spahn betonte die besonders hohe Wirksamkeit einer Kreuzimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca für die erste und dem von Biontech/Pfizer oder Moderna für die zweite Spritze. Dazu komme, dass die neue Empfehlung einen Abstand der zweiten zur ersten Impfung von nur vier Wochen umfasse. Man solle also nicht mehr bis zu zwölf Wochen warten, wie es bisher bei Astrazeneca empfohlen war.
»Diese Kombination ist eine der bestverfügbaren Impfkombinationen, die es aktuell gibt«, sagte Spahn. Dies mache den Impfstoff von Astrazeneca attraktiver. Derzeit gebe es viele Dosen von Astrazeneca in Deutschland vorrätig. Allein in den kommenden Tagen würden 2,4 Millionen Dosen davon geliefert. (dpa)