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Pfizer: Einschränkungen bei Lieferungen bis Februar

Kommt es zu Engpässen bei der Lieferung der Corona-Impfstoffe? Der Pharmakonzern Pfizer will sein Werk im belgischen Puurs aufrüsten - und kündigt Auswirkungen auf die Lieferungen bis Februar an.

Impfung
Ein Mitarbeiterin eines mobilen Impfteams in Halberstadt hält ein Tablett mit Impffläschchen der Firma Biontech/Pfizer. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Mitarbeiterin eines mobilen Impfteams in Halberstadt hält ein Tablett mit Impffläschchen der Firma Biontech/Pfizer. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

BERLIN/LISSABON. Der Pharmakonzern Pfizer rechnet mit einer Einschränkung der Corona-Impfstoff-Lieferungen in Europa in den kommenden Wochen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion im Werk in Puurs in Belgien würden sich »vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Januar bis Anfang Februar auswirken«, teilte Pfizer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Es könne »in naher Zukunft zu Schwankungen bei Bestellungen und Versandplänen« kommen.

Der Konzern betonte jedoch, dass die Änderungen in der Fabrik zu einer signifikant höheren Anzahl an Impfdosen Ende Februar und im März führen würden. »Unsere Pläne sehen eine gerechte Verteilung im Rahmen der Vereinbarungen mit den Regierungen vor und dass jedes Land seine zugewiesenen Dosen über die Laufzeit des Vertrags erhält, obwohl die geschätzten Mengen in einem bestimmten Quartal möglicherweise angepasst werden müssen.«

Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitgeteilt, dass Pfizer die in den kommenden drei bis vier Wochen bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern könne. Unklar ist noch, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen.

Trotz der Verzögerungen bei der Produktion hält das Unternehmen die Lieferzusagen für die EU nach Angaben von EU-Kommissionschefin im ersten Quartal 2021 ein. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Lissabon. Dieser habe versichert, dass alle garantierten Dosen im ersten Quartal auch geliefert würden. Er werde sich persönlich darum kümmern, die Verzögerung zu reduzieren und so schnell wie möglich aufzuholen.

Fragen danach, wie viele Impfstoff-Dosen aufgrund der Probleme zunächst weniger geliefert würden, beantworte von der Leyen nicht. Dies müsse das Unternehmen beantworten. Sie verwies jedoch darauf, wie wichtig es sei, dass die zugesagten Dosen bis Ende März geliefert würden. Weil es innerhalb eines bestimmten Zeitraums zwei Impfungen des Impfstoffs von Pfizer und seines deutschen Partners Biontech brauche, gebe es auch die medizinische Notwendigkeit, dass der Impfstoff rechtzeitig geliefert werde.

Zugleich betonte von der Leyen, dass dies nicht die ersten Verzögerungen »in diesem Prozess« seien. »Wir sollten nicht vergessen, dass es normalerweise etwa zehn Jahre dauert, bis ein Impfstoff entwickelt ist und zur Verfügung steht.« Diese Zeit habe man auf weniger als ein Jahr reduziert. »Und wir erleben deshalb zur Zeit auf einmal alle Probleme, die normalerweise über einen längeren Zeitraum auftreten.« Es werde auch weiterhin Probleme geben. »Aber wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Prozess insgesamt ein großer Erfolg war.« (dpa)