MANNHEIM. Curevac-Gründer Ingmar Hoerr hat die längere Entwicklungszeit seines Corona-Impfstoffs mit dem Fokus auch auf Entwicklungsländer begründet. »Was Curevac auszeichnet, ist, dass in der präklinischen Entwicklung ein ganz großer Wert auf die Temperaturstabilität gelegt wurde. Für diese Forschung ging natürlich Zeit ins Land«, sagte Hoerr über die Arbeit seines Tübinger Biotechnologie-Unternehmens dem »Mannheimer Morgen« (Freitag). Ein bei minus 80 Grad gelagerter Impfstoff möge für die westliche Welt funktionieren, sagte Hoerr. Aber das sei ein Unding für Entwicklungsländer. Curevac kooperiert laut Hoerr mit der Bill und Melinda Gates Stiftung und daraus ergebe sich ein großes Bewusstsein für die Probleme in ärmeren Ländern. »Deshalb wurde in der Impfstoff-Entwicklung nicht nur Wert auf die Temperaturstabilität, sondern auch auf geringe Kosten durch eine möglichst niedrige Dosierung geachtet«, sagte er im Gespräch mit dem Blatt.
Der Impfstoff wird von Curevac derzeit noch entwickelt. Er basiert wie die Impfstoffe von Biontech und Moderna auf sogenannter »messenger RNA« (Boten-RNA). Curevac hofft durch eine Kooperation mit dem Pharmakonzern Bayer, seinen Corona-Impfstoff noch in diesem Sommer einsetzen zu können. Neben Bayer gibt es weitere Kooperationspartner, etwa Wacker Chemie aus München und Rentschler Biopharma aus Laupheim (Kreis Biberach). (dpa)