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Aktuell Kommentar

Treffen in Ramstein: Unsicherheit für Ukraine

Warum GEA-Redakteur Ulrich Häring denkt, dass sowohl auf die Ukraine als auch auf die restlichen Europäer unsichere Zeiten zukommen.

Wolodymyr Selenskyj (Mitte), Präsident der Ukraine, Lloyd Austin (Mitte rechts), Verteidigungsminister der USA, und Rustem Umjer
Wolodymyr Selenskyj (Mitte), Präsident der Ukraine, Lloyd Austin (Mitte rechts), Verteidigungsminister der USA, und Rustem Umjerow (rechts), Verteidigungsminister der Ukraine, nehmen am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein teil. Verteidigungsminister und ranghohe Militärs beraten über die weitere Unterstützung der Führung in Kiew im Krieg gegen Russland. Foto: Andreas Arnold/dpa
Wolodymyr Selenskyj (Mitte), Präsident der Ukraine, Lloyd Austin (Mitte rechts), Verteidigungsminister der USA, und Rustem Umjerow (rechts), Verteidigungsminister der Ukraine, nehmen am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf der US Air Base Ramstein teil. Verteidigungsminister und ranghohe Militärs beraten über die weitere Unterstützung der Führung in Kiew im Krieg gegen Russland.
Foto: Andreas Arnold/dpa

REUTLINGEN. Es könnte das letzte Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz gewesen sein. Der scheidende US-Verteidigungsminister hatte nochmal ein Hilfspaket in Höhe von 500 Millionen Dollar im Gepäck. Doch in 10 Tagen zieht Donald Trump ins Weiße Haus ein. Was von ihm in puncto Ukraine zu erwarten ist, ist in höchstem Maße ungewiss.

Ukraine wird Diktatfrieden kaum akzeptieren

Im Wahlkampf hat Trump behauptet, den Krieg in der von Russland angegriffenen Ukraine binnen kürzester Zeit beenden zu können. Ob dies angesichts der Geländegewinne, die Putins Armee langsam aber sicher in der Ukraine erzielt, realistisch ist, bleibt fraglich. Wenn überhaupt, ließe sich der Kreml-Herrscher wohl nur zu einem Ende der Kampfhandlungen überreden, wenn er dafür dauerhaft die Kontrolle über die eroberten Gebiete erhielte. Ein solches Ergebnis würde in China, Iran und Nordkorea wohl so verstanden werden, dass sich militärische Invasionen durchaus lohnen können. Auch dürfte die Ukraine einen solchen Diktatfrieden wohl kaum akzeptieren.

Gemeinsame Schuldenaufnahme als Lösung?

Eine Zurückweisung einer solchen Vereinbarung durch die Ukraine würde Trump jedoch mit Sicherheit als Grund reichen, um sich aus der Militärhilfe zu verabschieden. Hat er doch schon zuvor erklärt, dass er in dem Konflikt in erster Linie Europa in der Verantwortung sehe. Die US-Militärhilfe zu kompensieren, dürfte für die Europäer jedoch schwierig werden. Denkbar ist dies eigentlich nur durch die Aufnahme neuer gemeinsamer Schulden ähnlich wie in der Corona-Krise. Ob da alle in der EU mitziehen, ist ungewiss.