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Aktuell Kommentar

Die Zukunft von Saskia Esken ist ungewiss

Trotz schlechter Umfragewerte wird die SPD-Vorsitzende für ihre Sacharbeit geschätzt. Doch die Unterstützung bröckelt. GEA-Redakteurin Katharina Link meint: Die SPD muss sch entscheiden, ob sie auch unbequemen Frauen einen Platz in der ersten Reihe anbieten will.

Die Zukunft der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken ist ungewiss.
Die Zukunft der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken ist ungewiss. Foto: Matthias Bein/dpa
Die Zukunft der SPD-Bundesvorsitzenden Saskia Esken ist ungewiss.
Foto: Matthias Bein/dpa

REUTLINGEN. Bitterer Abgang, Parteichefin in Not, Zoff in der SPD. Die Schlagzeilen der letzten Tage rund um die Personalie Saskia Esken lassen für die SPD-Parteivorsitzende nichts Gutes erahnen. Doch was war eigentlich passiert? Der Landesvorstand der baden-württembergischen SPD hatte Saskia Esken am Montagabend nicht mehr für den Bundesvorstand nominiert. Das Gremium schlug neben Landeschef Andreas Stoch die Bundestagsabgeordneten Katja Mast und Isabel Cademartori als mögliche Mitglieder vor.

Ein Affront gegenüber Esken? Nein. Denn die Bundestagsabgeordnete hatte überhaupt nicht für den Bundesvorstand kandidiert. Ob sie dies freiwillig tat oder auf Druck der Partei lässt sich nicht genau sagen, der Schaden ist trotzdem angerichtet. Denn spätestens seitdem nach der Wahlklatsche im Februar immer wieder Stimmen aus der SPD den Rückzug Eskens forderten, ist die Co-Vorsitzende angezählt. Aus baden-württembergischen Parteikreisen heißt es, dass selbst die Unterstützung Eskens aus dem linken Flügel bröckelt. Fakt ist, dass die persönlichen Umfragewerte der SPD-Vorsitzenden am Boden liegen. Die Parteispitze hat ihres dazu beigetragen.

Doch Esken wird in Teilen ihrer Partei immer noch dafür geschätzt, gute Sacharbeit zu leisten. Sie ist eine Vertreterin der Linken, die für ihre Positionen offen eintritt. Die Herzen der Menschen erreicht die gebürtige Stuttgarterin zwar eher nicht. Die SPD muss sich aber fragen, ob sie es sich leisten kann, nur auf medienwirksame Machtmenschen zu setzen, deren politische Fähnchen sich nur allzu leicht im Wind drehen. Oder ob sie auch unbequeme Frauen an ihrer Spitze zulässt.