REUTLINGEN. In Moskau wurde ein russischer General getötet. Der ukrainische Geheimdienst reklamiert das Attentat für sich. Bereits zuvor waren in Russland Militärs und anti-ukrainische Agitatoren bei Bombenanschlägen ums Leben gekommen.
Sollten die Ukrainer tatsächlich hinter dem Mord stecken, so hätten sie den Stil des israelischen Geheimdiensts Mossad übernommen. Dieser betrachtet schon seit Längerem alle Führungskräfte seiner Gegner als legitime Ziele, die es auszuschalten gilt. Allerdings wird der ukrainische Geheimdienst nicht nur mit anti-russischen Attentaten, sondern inzwischen auch mit der Sabotage an der deutsch-russischen Erdgas-Pipeline Nordstream in Verbindung gebracht. Er scheint ohne Rücksicht auf Diplomatie zu agieren.
Für Wladimir Putin ist es kein gutes Zeichen, wenn er noch nicht einmal in seiner Hauptstadt für die Sicherheit seiner Generäle garantieren kann. Aus ukrainischer Sicht ist es ungewiss, ob solche Aktionen dem Land helfen. Möglicherweise sind sie auch eher ein Ausdruck der zunehmenden Verzweiflung, weil die Front im Donbass unter Druck steht. Spätestens mit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump werden die Aussichten für Kiew noch düsterer. Die Ukrainer wären deshalb wohl besser beraten, Verhandlungen zu suchen, als den Krieg noch weiter zu eskalieren.