Messtechnologie aus Eningen kommt beim Teilnehmeranschluss daheim genauso zum Einsatz wie bei Verbindungen zwischen Städten, Regionen und Rechenzentren oder bei Seekabeln, die Kontinente verbinden sollen.
Das Label »Made in Germany« bedeutet für das amerikanische Unternehmen VIAVI Solutions Wertarbeit und Genauigkeit. Entgegen dem Trend in vielen Firmen belässt es nicht nur die Entwicklung und Produktion in Deutschland, sondern verlagert sogar Produkte von anderen Standorten an seinen Firmensitz in Eningen unter Achalm. 250 Mitarbeiter, Tendenz steigend, sind am deutschen Standort beschäftigt. Von den 80 Entwicklern sind nahezu alle Ingenieure. Auch im Sales-Bereich sind Ingenieure beschäftigt, da das technische Verständnis wichtig ist, um dem Kunden eine geeignete Lösung anbieten und erklären zu können. Zudem tüfteln Informatiker, Physiker und Mathematiker an innovativen Lösungen. In der Produktion sind neben Ingenieuren auch Techniker und Facharbeiter angestellt.
Nachdem das Vorgängerunternehmen JDSU 2015 in Lumentum und VIAVI Solutions aufgesplittet wurde, konzentriert sich VIAVI im Bereich der Messtechnologie auf drei Produktkategorien. Zum einen tragbare optische Messgeräte, die all das können müssen, was ein Techniker vor Ort braucht. Der zweite Bereich ist die optische Datenübertragung bis 400 Gigabit pro Sekunde. »Die modernen Datendienste stellen große Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur«, erklärt Bernd Dorenburg, Projektleiter in der Entwicklung. Deutschland hinkt im Netzausbau hinterher. »Da auch in den alten Technologien Milliarden stecken, macht es Sinn, dort zu ergänzen und neue Technologien anzudocken wo immer möglich, ganz neue Infrastruktur ist sehr teuer«, sagt Dorenburg. In der dritten Produktfamilie geht es um Messtechnik für die Kommunikation zwischen Rechnern und beispielsweise externen Massenspeichern. Dabei wird etwa überprüft, ob die Protokolle zwischen Computern und externen Speichermedien eingehalten werden.
Frauen sind gefragt
Abseits der Messtechnologie produziert VIAVI Solutions Farbpigmente, beispielsweise für fälschungssichere Geldscheine, Reisepässe oder Medikamentenverpackungen.
Das Unternehmen ist offen für Absolventen, die gerade ihren Abschluss an der Hochschule erworben haben. Sie bringen häufig neue Ideen und andere Denkweisen mit. Gerne würde Personalleiter Markus Schindler mehr Ingenieurinnen einstellen. »Wir hätten gerne mehr Frauen, weil es dann einen besseren Mix gäbe«, sagt er. Deshalb gibt VIAVI am Girls' Day, dem Mädchen-Zukunftstag, Schülerinnen einen Einblick in die Technik.
»Neuanfänger sind manchmal von der technischen Komplexität beeindruckt«, sagt Schindler. Bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis sie sich in die Produkte eingearbeitet haben. Wichtig ist deshalb, dass die neuen Mitarbeiter bereit sind, weiter zu lernen. »Wir entwickeln und produzieren Technologie, die es noch nicht zu kaufen gibt«, sagt Harald Greß, Leiter des Bereichs Operations. Das erfordere ein hohes Maß an Kooperation und enge Absprachen zwischen Kunde, Zulieferer und VIAVI als Hersteller der Messtechnologie. »Wir müssen visionär unterwegs sein, um die entsprechenden Produkte parat zu haben, wenn sie gefragt sind«, ergänzt Andrea Wagner, Leiterin des Sales-Bereiches für Zentral- und Osteuropa.
»Die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen sind großartig«, betont Greß. »Engagierte und bewährte Mitarbeiter haben diverse Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln«, sagt auch Wagner. Wie viele Unternehmen steht auch VIAVI Solutions vor einem Generationenwechsel, »bei dem wir ein enormes Know-how in ein multikulturelles Umfeld weitergeben«, sagt Dorenburg. Das Unternehmen sei bunter geworden durch die Einstellung von Mitarbeitern aus China, Indien, Südamerika, Libanon oder Ägypten. »Die Kultur an diesem Standort ist speziell, wir haben ein sehr freundliches, offenes und hilfsbereites Umfeld«, sagt Personalleiter Schindler. Das gute Betriebsklima bestätigt Betriebsratsvorsitzender Johannes Roggenstein. »Zu einem attraktiven Unternehmen zählt auch eine starke Mitarbeitervertretung«, sagt er. Auch die Bezahlung sei marktgerecht. »Das muss sie in dem sehr leer gefegten Bereich der Ingenieure auch sein, um gute Leute zu bekommen«, sagt Schindler. Zudem bietet das Unternehmen einen Pensionsplan, einen Zuschuss für die Kinderbetreuung, Arbeiten im Home Office, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bis zu 52 Wochen, einen Kantinenzuschuss, Betriebssport sowie eine Kooperation mit einem Fitnessstudio. Ein Prämiensystem, das an den Erfolg des Unternehmens gekoppelt ist, rundet dies ab. »Wo Spitzenleistungen erbracht werden, darf es auf der anderen Seite auch etwas extra geben«, sagt Roggenstein.
Infobox Top Arbeitgeber Magazin
- Dieser Artikel stammt aus dem Top Arbeitgeber Magazin 2020.
- Aktuelle Jobangebote in der Region finden Sie auf REGIOALBJOBS.de.