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Topspiel, Klassiker - VfL Pfullingen erwartet den HC Oppenweiler/Backnang

Die Halle wird proppenvoll sein, wenn es am Samstag zum Klassiker zwischen dem VfL Pfullingen und dem HC Oppenweiler/Backnang kommt. Weshalb Pfullingen in diesem Handball-Drittliga-Spiel der krasse Außenseiter ist.

Eine Szene aus dem Hinrundenspiel der vergangenen Saison, das der VfL mit 32:31 gewinnt: Der Pfullinger Niklas Roth zieht ab, Da
Eine Szene aus dem Hinrundenspiel der vergangenen Saison, das der VfL mit 32:31 gewinnt: Der Pfullinger Niklas Roth zieht ab, Daniel Schliedermann (links) und Axel Goller in der Zuschauerrolle. Rechts: Oppenweilers Torhüter Levin Stasch. Foto: Dieter Reisner
Eine Szene aus dem Hinrundenspiel der vergangenen Saison, das der VfL mit 32:31 gewinnt: Der Pfullinger Niklas Roth zieht ab, Daniel Schliedermann (links) und Axel Goller in der Zuschauerrolle. Rechts: Oppenweilers Torhüter Levin Stasch.
Foto: Dieter Reisner

PFULLINGEN. »Das ist ein absolutes Highlightspiel für alle. Die Halle muss kochen«, fiebert Pfullingens Trainer Fabian Gerstlauer dem Topspiel am Samstag (20 Uhr, Kurt-App-Halle) entgegen. »Gegen Oppenweiler gab es immer enge Spiele. Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen rührt noch aus Oberliga-Zeiten«, weiß VfL-Torhüter Daniel Schlipphak aus eigener Erfahrung. VfL Pfullingen gegen HC Oppenweiler/Backnang. Ein Klassiker. Das Topspiel in der 3. Liga Süd. Der Dritte erwartet den souveränen Spitzenreiter.

Viele Jahre bewegten sich die Handball-Mannschaften aus Pfullingen und Oppenweiler auf Augenhöhe. 2015 gelang gemeinsam der Aufstieg in die 3. Liga - der VfL durfte den Meisterwimpel entgegennehmen, der TV Oppenweiler (erst seit der Saison 2015/16 als HC Oppenweiler/Backnang unterwegs) schaffte als Vize den Aufstieg. In der dritthöchsten Spielklasse arbeiteten sich beide Teams im Laufe der Jahre nach oben. Beide standen schon in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga.

Oppenweiler/Backnang strebt nach oben

Doch mittlerweile ist es so, dass die 3. Liga für den VfL zumindest im Moment das höchste der Gefühle ist, während Oppenweiler/Backnang mit Macht in Richtung 2. Liga strebt. Der Etat des HC dürfte etwa drei Mal so hoch sein wie der des VfL, der bei knapp über 300.000 Euro liegt. Die Pfullinger trainieren während der Runde drei Mal pro Woche gemeinsam, Oppenweiler/Backnang kommt auf sieben Übungseinheiten.

Der HC Oppenweiler/Backnang, der vergangene Runde noch vom Ex-Pfullinger Daniel Brack trainiert wurde, setzt mittlerweile auch auf einen hauptamtlichen Coach. Stephan Just steht seit Beginn dieser Saison auf der Kommandobrücke. Interessant: Der ehemalige Nationalspieler spielte einst in der Bundesliga mit Magdeburg, Schwerin und Minden gegen Pfullingen. Der 45-Jährige stuft den VfL als »brutal gefährliche Mannschaft« ein, wie auf der Homepage des Vereins zu lesen ist. Die Partie in der Kurt-App-Halle, so die Einschätzung von Just, könne sich zu einem »heißen Tanz« entwickeln, weshalb ihm wichtig sei, »dass wir da von vornherein entgegenwirken«, sprich: sein Team soll von Beginn an eigene Akzente setzen.

Jan Forstbauer ragt heraus

In den Reihen von Oppenweiler/Backnang stehen mit Rechtsaußen Axel Goller und Rückraumspieler Daniel Schliedermann zwei Ex-Pfullinger. Das HC-Team ist für Drittliga-Verhältnisse durchgehend exzellent besetzt. Herausragender Akteur in den vergangenen Wochen war Jan Forstbauer. Der 32 Jahre alte Rückraumspieler, der für die MT Melsungen, HSV Hamburg und TVB Stuttgart in der Bundesliga am Ball war, steht mit 70 Feldtoren zu Buche.

»Wir brauchen das Publikum im Rücken, damit wir über uns hinauswachsen können«, weiß Gerstlauer um die Herkulesaufgabe für seine Schützlinge. Etwas Zählbares gegen den Spitzenreiter wäre »das i-Tüpfelchen auf eine Vorrunde, mit der wir sehr zufrieden sind«. Bis auf die Langzeitverletzten sind bei Pfullingen alle Mann an Bord.

Gute Erinnerungen an die Vorsaison

Kleiner Blick zurück: Am 28. Oktober vergangenen Jahres kam Oppenweiler/Backnang als Tabellenzweiter in die App-Halle, doch dem damals mit 7:9 Punkten notierten VfL gelang ein Überraschungs-Coup. Der VfL gewann 32:31. Überragend damals: Der zehnfache Torschütze Niklas Roth und Schlipphak. Keeper Schlipphak kam auf 16 Paraden und entschärfte in der letzten Minute zwei Würfe der Gäste. »Da habe ich am Schluss gut gehalten«, sagt der 28-Jährige mit einem Grinsen im Gesicht. Schlipphak hat übrigens seinen Vertrag beim VfL noch nicht verlängert. Bleibt er? »Wir sind noch im Gespräch«, erklärt er. Und fügt hinzu: »Bis Weihnachten will ich Klarheit haben.« (GEA)