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Paul Prinz vom VfL Pfullingen: In der Abwehr zu spielen ist viel geiler

Die Pfullinger Drittliga-Handballer duellieren sich am Samstag mit den Rhein-Neckar Löwen II. Was VfL-Abwehrspezialist Paul Prinz zur aktuellen Lage und seiner Rolle im Team sagt.

Paul Prinz (mit Ball) vom VfL Pfullingen tankt sich am gegnerischen Kreis durch.
Paul Prinz (mit Ball) vom VfL Pfullingen tankt sich am gegnerischen Kreis durch. Foto: Joachim Baur
Paul Prinz (mit Ball) vom VfL Pfullingen tankt sich am gegnerischen Kreis durch.
Foto: Joachim Baur

PFULLINGEN. Paul Prinz ballt die Faust, freut sich diebisch. Solche Szenen kennt man aus dem Handballsport nach einem Torerfolg eines Spielers. Paul Prinz vom Drittligisten VfL Pfullingen ballt allerdings nicht nur nach einem eigenen Treffer die Faust. Er freut sich auch diebisch, wenn er einen gegnerischen Torerfolg verhindert. »Tore zu erzielen ist schön«, formuliert der Kreisläufer, »in der Abwehr zu spielen ist aber viel geiler«. Solche Spieler braucht der VfL, der am Samstag (20 Uhr, Kurt-App-Halle) nach zwei Heimniederlagen in Folge gegen die Rhein-Neckar Löwen II in die Erfolgsspur zurückkehren möchte.

Der 25 Jahre alte Prinz ist im Abwehr-Innenblock eine feste Größe bei den Echazstädtern. Mit dem neuen Abwehrsystem von Trainer Fabian Gerstlauer kann er sich anfreunden. »Ich finde es gut. Letzte Saison haben wir eine starke Hintermannschaft hingestellt, jetzt haben wir aber nicht mehr die Spielertypen für eine 6:0-Abwehr«, betont er. Überhaupt findet er lobende Worte für den neuen Übungsleiter: »Fabian hat frischen Wind reingebracht.« Gerstlauer wiederum bezeichnet Prinz als »wichtigen und emotionalen Spieler. Er bringt das nötige Feuer auf das Spielfeld«.

Zu viel verworfen und unsicher geworden

Dass zuletzt bei den Pfullinger Heimspielen Sand im Getriebe war, kann und will Prinz nicht wegdiskutieren. Nach der 19:30-Klatsche gegen den EHV Aue sagte er: »So dürfen wir uns vor heimischer Kulisse nie mehr präsentieren.« Zuletzt gab es ein 26:30 gegen den HC Erlangen II. »Da haben wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr gewusst, wie man Tore wirft«, so der Elektroniker. Man habe in der Pause nichts verändert, doch nach der 15:12-Halbzeitführung war im zweiten Durchgang im Angriff der Wurm drin. »Wir haben viel verworfen und sind unsicher geworden.«

Prinz durfte beim VfL bereits in seinem ersten A-Jugendjahr Drittliga-Luft schnuppern. In der Saison 2016/17 kam er acht Mal zum Einsatz und erzielte zwei Tore. Eine Spielzeit später war er 17 Mal dabei und trug sich 26 Mal in die Trefferliste ein. »Die A-Jugend hatte aber Priorität«, blickt er zurück. Die A-Jugend der mittlerweile aufgelösten JSG Echaz-Erms mischte damals munter in der Bundesliga mit.

Lob für Kreisläufer-Kollegen Wagner

Nach seinem endgültigen Wechsel zu den Aktiven stand Prinz in den ersten Jahren im Schatten von Alexander »Rudi« Schmid, der im Angriff deutlich mehr Spielanteile bekam. Nach Schmids Wechsel zum HC Oppenweiler/Backnang schlug Prinz in der Spielzeit 2022/23 zu - und trug sich 89 Mal in die Torschützenliste ein. Ob er diese Marke in dieser Saison (bisher 14 Tore in sechs Spielen) übertreffen kann? Prinz stellt das Zusammenspiel mit seinen Kreisläufer-Kollegen in den Vordergrund. »Silas Wagner und ich ergänzen uns gut. Und wenn Sascha Brodbeck so weitermacht, sind wir bald ein gutes Trio.«

Seine Mannschaft habe sich gegen Erlangen »in der ersten Halbzeit für ihre gute Abwehrarbeit nicht genügend belohnt«, blickt Gerstlauer auf das zurückliegende Heimspiel zurück. »Wir hätten zur Pause mit sechs oder sieben Toren führen können und nicht nur mit drei.« Im zweiten Durchgang hätten seine Schützlinge »einfache Fehler gemacht und Erlangen zu Gegenstoß-Toren eingeladen«. Am Samstag gegen die Talente der Rhein-Neckar Löwen müsse sein Team »die leichten Fehler reduzieren«, so der Coach. Hinter dem Einsatz von Linksaußen Mathis Roth (krank) steht ein Fragezeichen. Torhüter Valentin Bantle fällt weiterhin aus. Als zweiter Keeper rückt der A-Jugendliche Daniele Tafilaj in den Kader. (GEA)