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Ein persönlicher Abschiedsbrief an Dirk Nowitzki

Unser Autor findet es sehr traurig, dass der deutsche Basketballheld seine Karriere beendet. Mit wem soll er sich nun die Nächte um die Ohren schlagen?

Lieber Dirk,

als ich gestern Morgen im Bus kurz vor sieben meine Nachrichten auf dem Mobiltelefon checkte und las, dass du aufhören wirst, bin ich plötzlich sehr traurig geworden. Du hast als Basketballer zu meinem Leben so selbstverständlich dazugehört wie mein Bruder. Du bist in all den Jahren ein enger Freund für mich gewesen, obwohl wir uns nie abseits einer Basketballhalle begegnet sind und persönlich ein paar private Worte gewechselt haben.

Ich habe trotzdem mit dir gelitten, gebangt und mich für dich gefreut, wenn du mal wieder mit deinem so eleganten einbeinigen Sprungwurf im Zurückfallen den entscheidenden Korb für Dallas oder die deutsche Nationalmannschaft getroffen und ein Spiel entschieden hast.

Nächte habe ich mir um die Ohren gehauen und Verabredungen mit Frauen sausen lassen oder verschoben, um dir ganz nah sein zu können, zumindest vor dem Fernseher. Und als du dann im Jahre 2011 zum zweiten Mal die Finalspiele der NBA erreicht hast, war ich so nervös, wahrscheinlich viel aufgeregter als du selbst, weil ich dir den Sieg so sehr gewünscht habe. Du hast dich dann ja selbst übertroffen, ja heldenhaft hast du gespielt. Mit ausgekugeltem Finger und hohem Fieber bist aufgelaufen und hast die Miami Heat trotzdem fast allein besiegt. Das war nicht von dieser Welt, einfach großartig.

Im Rückblick kann ich schon sagen, dass sich die vielen Stunden vor dem TV gelohnt haben, weil du dir immer treu geblieben bist. Du bist nicht abgehoben, weil du in der NBA aufgelaufen bist und einer der aufregendsten Spieler in der besten Liga des Planeten geworden bist. Du warst nie ein Spinner oder Sprücheklopfer mit Hang zum Übermut. Das hat dich immer so sympathisch gemacht.

Es gab nur einen Sportler, mit dem ich dich betrogen habe

Man hatte immer das Gefühl bei dir, dass du einer von uns geblieben bist, der große Junge von nebenan, mit dem man sich vertrauensvoll über alle Themen der Welt unterhalten kann. Imponiert hat mir auch, wie du selbst Fan vieler Sportarten geblieben bist.

Vor allem vom Tennis, das du ja selber ganz ordentlich gespielt hast. Vor allem deine einhändige Rückhand ist fast noch schöner als die von Roger Federer. Und das heißt schon was, weil der einer ist, mit dem ich dich manchmal vor dem Fernsehen oder im Stadion betrogen und ihm den Vorzug gegeben habe, weil er dir so ähnlich ist.

Lieber Dirk, du wirst mir fehlen. Aber ich wünsche dir natürlich nur das Beste für das neue Leben. Bleib‘ einfach so wie du bist.

Herzliche Grüße

Dein Matthias

Umfrage (beendet)

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