METZINGEN. Das alte Jahr verabschiedeten die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen mit zwei Heimspielen, das neue beginnen sie mit zwei Auswärts-Fahrten: Auf die Partie am Samstag (18 Uhr) beim Tabellensechsten HSG Bensheim-Auerbach folgt am 10. Januar (19 Uhr) die Begegnung in Oldenburg. Für die TuS war es nach zuvor wettbewerbsübergreifend sechs Niederlagen in Folge eminent wichtig, vor dem Jahreswechsel durch ein 30:25 gegen Neckarsulm in die Erfolgsspur zurückzukehren. »Der Sieg hat gut getan und macht Mut für die kommenden Spiele«, sagte die in dieser Partie überragende Naina Klein.
Ein guter Spielbeginn mit klarer Führung war das Fundament des Erfolgs, der nur kurz nach dem Seitenwechsel durch eine schwache Phase in Unterzahl ins Wanken geriet. »Der Start in die zweite Halbzeit war genau das, was wir uns in der Kabine nicht vorgenommen haben«, monierte Trainerin Miriam Hirsch das Vorkommnis, das auch schon zuvor im Derby gegen Ludwigsburg aufgetreten war. Diesmal aber bekam die TuS schnell wieder die Kurve. Das Team wirkte gefestigter und das Selbstvertrauen größer als zwei Tage zuvor.
Erste ganze Trainingswoche seit Amtsantritt
Hirsch war froh, dass im Anschluss »endlich mal« eine komplette Trainingswoche folgte, nachdem seit ihrer Amtsübernahme Mitte Dezember - was auch an den Feiertagen lag - immer nur wenige Tage bis zum nächsten Spiel zur Verfügung standen. Darauf wies auch Mannschaftsführerin Julia Behnke hin, als sie feststellte: »Es funktioniert noch nicht alles. Aber wir haben auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.«
Die Abwehrchefin sieht auch das Tempospiel im Aufwind, das allerdings gegenüber früheren Zeiten noch deutliches Steigerungspotenzial aufweist. Letztlich war Neckarsulm nicht unbedingt ein Gradmesser, da die Sport-Union in der Abwehr von den »TusSies« immer wieder mit einfachen Aktionen ausgespielt wurde. Andererseits hielt die TuS dem Druck stand, gegen einen Tabellennachbarn im Kampf um einen Play-off-Platz unbedingt gewinnen zu müssen.
Bensheim lässt aufhorchen
Durch den Sieg verbesserten sich die Pink Ladies von Rang zehn auf acht. Hirsch: »Es geht sehr schnell in der Liga, wie es die Tabelle jetzt zeigt.« Ein gutes Beispiel dafür ist der kommende Gegner. Die HSG Bensheim-Auerbach lag bis kurz vor Weihnachten noch hinter den Erwartungen zurück, ehe die »Flames« ihrem Spitznamen »Flammen« alle Ehre machten, richtig heiß liefen und mit drei Siegen in Folge von Rang sieben auf fünf vorstießen. Dabei setzte der Vizemeister ein Ausrufezeichen mit seinem 30:25-Erfolg bei Spitzenreiter Borussia Dortmund. In dieser Partie waren die Hessinnen von Beginn an die dominierende Mannschaft. Zum Jahreswechsel gab es im Team zwei Kader-Veränderungen: Rechtsaußen Sarah Dekker ging, die Schweizer Rückraumspielerin Norma Goldmann kam zur HSG.
Vor der Bensheimer Sieges-Serie hatte die TuS ein Testspiel gegen die HSG mit 32:30 gewonnen. Diesem Ergebnis misst Hirsch keine Bedeutung bei, weil damals bei beiden Mannschaften Spielerinnen fehlten. Sie warnt ihr Team vor der Partie in der Weststadthalle vor der offensiven Deckung des Tabellenfünften und den meist über die sehr erfahrene Ex-Nationalspielerin Kim Naidzinavicius laufenden gefährlichen Pässe an den Kreis. »Diese Anspiele müssen wir in den Griff bekommen.« Bei Metzingen kehrt Svenja Hübner aller Voraussicht nach in den Kader zurück. Rückenprobleme und eine Erkältung hatten die Kreisläuferin zuletzt außer Gefecht gesetzt. (GEA)