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Und täglich grüßt das Murmeltier die TuS Metzingen

Auf die HSG Blomberg-Lippe sind die Metzinger Handballerinnen in den vergangenen Monaten mehrfach getroffen. Jetzt gibt's das nächste Duell - diesmal in der European League.

Die schwedische Rückraumspielerin Elinore Johansson (Mitte) kommt bei der TuS  immer besser in Schwung.
Die schwedische Rückraumspielerin Elinore Johansson (Mitte) kommt bei der TuS immer besser in Schwung. Foto: T.Baur/Eibner
Die schwedische Rückraumspielerin Elinore Johansson (Mitte) kommt bei der TuS immer besser in Schwung.
Foto: T.Baur/Eibner

METZINGEN. Manchmal scheint es, als würde es im deutschen Frauenhandball nur eine Handvoll Mannschaften geben. So wenige, dass man gefühlt immer gegen die gleichen Gegner antritt. Beispiel TuS Metzingen: In den vergangenen Monaten haben die »TusSies« schon zwei Mal gegen die HSG Blomberg-Lippe gespielt. Einmal bei einem Vorbereitungsturnier (28:34), dann in der Bundesliga (21:26). »Wir kennen uns in- und auswendig«, sagt die Sportliche Leiterin Edina Rott. Nun steht das nächste Aufeinandertreffen bevor. Am Sonntag (16 Uhr) ist die TuS in der Halle an der Ulmenallee gefordert, wenn das Hinspiel in der 3. Qualifikationsrunde der European League auf dem Programm steht.

Zuletzt war die TuS im Europapokal vor drei Jahren vertreten. Und täglich grüßt das Murmeltier. Auch damals war Blomberg-Lippe der Kontrahent - man mag es kaum glauben. Eins allerdings soll sich nun nicht wiederholen: Das Ergebnis. 2021 unterlag Metzingen bei den Ostwestfälinnen mit 24:28. Da auch das damalige Heimspiel verloren ging (27:28), war damit das European-League-Abenteuer frühzeitig beendet.

Allzu wechselhafte Leistungen

Das Ziel ist es, in die Gruppen-Phase einzuziehen und damit auf internationaler Ebene zu überwintern. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Allzu wechselhaft waren die Metzinger Leistungen in den vergangenen Wochen. Erst gab's den enttäuschenden Saisonstart, dann zwei klare Heimsiege, schließlich der Rückschlag in Zwickau und am Mittwoch in Bensheim das Viertelfinal-Aus im Pokal-Wettbewerb, das als Titelverteidiger besonders hart ist. »Wir müssen die letzten Spiele abhaken und uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren«, sagt Rott.

Am Donnerstag war trainingsfrei, um sich nach zwei Spielen innerhalb von fünf Tagen wieder regenerieren zu können. Doch nicht nur körperlich, auch mental müssen die Pink Ladies wieder Frische tanken. Sich aufbauen, einen Neustart machen. Damit man diese Wellentäler, die das Team in fast jedem Spiel durchläuft, endlich hinter sich lässt. Damit nicht halbherzig im Angriff agiert wird. Die Bälle nicht so riskant weitergespielt werden, dass sie abgefangen werden können oder womöglich gar aus der Hand geschlagen werden - alles Fehler, die in der 1:9-Tore-Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit der Mannschaft das Genick brachen.

Behnke spricht Klartext

»Wir sind alle enttäuscht... Wieder einmal konnten wir unsere Leistung nicht auf die Platte bringen«, spricht Mannschaftsführerin Julia Behnke Klartext. Am Willen und Kampfgeist liegt es nicht, das betont auch Rott. Aber die Mannschaft hat sich noch nicht gefunden, die Stabilität fehlt und stellenweise »die Überzeugung, dass wir das schaffen können«. Da kommt der Europapokal insoweit gelegen, weil in diesem Wettbewerb der Druck fehlt, den man in der Bundesliga hat. Eine Leistungssteigerung ist unbedingt nötig, um wieder zu seinen Stärken zu finden. »Wir sind nicht in der Form, in der wir letztes Jahr aufgehört haben«, weiß Rott.

Denn auch die Leistung der einzelnen Spielerinnen schwankt stark. Nur ein Beispiel: Verena Oßwald war gegen Leverkusen stark, in Zwickau trat sie kaum in Erscheinung, nun fiel sie mit fünf Treffern wieder als beste TuS-Schützin auf. Ebenfalls gut ist, dass Neuzugang Elinore Johansson im Rückraum immer besser in Schwung kommt. »Das war auf jeden Fall positiv«, lobt Rott. Der Gegner ist allemal gut in Schuss. Blomberg hat in den beiden vergangenen Spielen mit Siegen gegen Bensheim und nun im Pokal gegen Oldenburg überzeugt. »Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Vielleicht würde uns helfen, wenn wir lockerer wären«, sagt Rott. (GEA)