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Metzinger Handballerinnen brauchen Siege: »Müssen gewinnen, egal wie«

Die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen hatten einen schlechten Saisonstart. Jetzt kommen die Gegner, gegen die Siege Pflicht sind

Torgefährlich, aber nach Auffassung von Trainer Peter Woth noch zu ruhig auf dem Spielfeld: Rückraumspielerin Naina Klein (Mitte
Torgefährlich, aber nach Auffassung von Trainer Peter Woth noch zu ruhig auf dem Spielfeld: Rückraumspielerin Naina Klein (Mitte). Foto: Rollinger/Eibner
Torgefährlich, aber nach Auffassung von Trainer Peter Woth noch zu ruhig auf dem Spielfeld: Rückraumspielerin Naina Klein (Mitte).
Foto: Rollinger/Eibner

METZINGEN. Jetzt gilt's: Nach einem schwierigen Saisonstart mit lediglich 1:7 Punkten stehen die Metzinger Bundesliga-Handballerinnen mit dem Rücken zur Wand. Will man die Chancen auf das Erreichen der Play-off-Runde nicht frühzeitig einbüßen, müssen Siege her. Zumal die »TusSies« in den nächsten drei Spielen auf nominell schwächere Gegner treffen, die allesamt in der unteren Tabellenhälfte stehen. Frisch Auf Göppingen ist Tabellenachter, Bayer Leverkusen Schlusslicht und Sachsen Zwickau rangiert auf Rang sieben im Zwölfer-Feld. »Wir brauchen sechs Punkte und müssen gewinnen, egal wie«, sagt Trainer Peter Woth, dessen Team vor dem Heim-Derby gegen Aufsteiger Frisch Auf Göppingen am Samstag (19.30 Uhr, Öschhalle) auf Platz elf rangiert.

Aber er weiß auch: Wenn du gewinnen musst, ist es alles andere als leicht, die entsprechende Leistung abzurufen. Zuletzt bei der 21:26-Niederlage in Blomberg zeigte sich die Abwehr zunächst verbessert. Entscheidend für die Niederlage war allerdings die Offensivleistung mit einer vor allem in der ersten Halbzeit katastrophalen Abschluss-Quote. Eine Dreiviertel Stunde lang hielt die TuS die Partie noch offen, ehe das Team durch Ballverluste und ausgelassene Möglichkeiten alle Chancen auf Punkte einbüßte.

Mentale Stabilität erforderlich

Woth ist sich bewusst, dass das auch eine mentale Frage ist: »In kritischen Situationen müssen wir mit kühlem Kopf spielen.« Dazu braucht man Spielerinnen, die über die nötige Erfahrung und Abgeklärtheit verfügen - oder die Prozesse im Spielaufbau müssen so automatisiert werden, dass man auch in der entscheidenden Phase die Nerven im Zaum halten kann. Bei Jana Scheibs Pfostentreffer in der letzten Aktion gegen Oldenburg hätten acht Zentimeter gefehlt, sagt Woth im Rückblick auf die vergebene Chance, die Metzingen noch einen Punkt gerettet hätte.

Wie schafft man es, in wichtigen Phasen unaufgeregt zu bleiben und mit Selbstbewusstsein zu agieren? Man versuche Stress-Situationen im Training zu simulieren, erklärt Woth. Etwa indem die Vorgabe lautet: Es sind noch drei Minuten zu spielen, wir liegen mit einem Tor vorn - was machen wir? Das Moto ist dann: Ruhig bleiben, die Möglichkeiten gut ausnutzen. Denn mit 21 Treffern wie in Blomberg dürfte auch gegen Göppingen nichts zu holen sein.

Rückkehr von Erlingsdottir rückt näher

Dazu gehört, dass Spielerinnen auf dem Platz Verantwortung übernehmen, nicht nur im Angriff, sondern gleichermaßen in der Abwehr. Mannschaftsführerin Julia Behnke geht hier mit Wort und Tat voran. Doch außer ihr sind die Verteidigerinnen im Innenblockoft noch zu leise, moniert Woth. So sagt er über die Rückraumspielerinnen Naina Klein und Jana Scheib: »Sie sind körperlich stark, müssen aber noch mehr mit den Mitspielerinnen reden.« Im Metzinger Lager rückt unterdessen die Rückkehr von Sandra Erlingsdottir näher. Die Isländerin, die im Sommer Mutter wurde, könnte in den nächsten Spielen ihr Comeback feiern.

Göppingen wird nicht nur deshalb ein schwerer Gegner, weil die TuS stark unter Druck steht. Der Aufsteiger aus der Stauferstadt hat bisher eins seiner drei Spiele gewonnen. Gegen Zwickau gab's ein 26:22. Vor Wochenfrist bei der knappen Heim-Niederlage machte man dem Tabellenzweiten Dortmund das Leben schwer (30:32). Frisch Auf drückt aufs Tempo und ist vor allem über Gegenstöße gefährlich. Mit Ex-Nationalspielerin Luisa Schulze verfügen die Grün-Weißen über einen Trumpf am Kreis, den sie immer wieder ins Spiel bringen. Für die unerwarteten Aktionen ist Lea Neubrander zuständig. Die 24 Jahre alte Rückraumspielerin hat einst bei der SG Ober-/Unterhausen ihre handballerischen Anfänge gehabt. (GEA)

Europacup-Termine

Nach dem Bundesliga-Dreierpack ist bei den »TusSies«Pokal angesagt. Am Mittwoch, 6. November, kämpft das Team im DHB-Pokal in Bensheim (19 Uhr) um den erneuten Endrunden-Einzug. In der European League wird das Hinspiel in Blomberg am Sonntag, 10. November (16 Uhr), bestritten. Das Rückspiel in der Öschalle ist auf Samstag, 16. November, um 19.30 Uhr angesetzt. (eye)