TÜBINGEN. Für die Basketballer der Tigers Tübingen beginnt das neue Jahr genau wie das alte: mit einem straffen Programm. Zum Abschluss der Hinrunde reist der Zweitligist in den hohen Norden und absolviert mit Stationen bei den Artland Dragons Quakenbrück (Freitag, 19.30 Uhr) und den Eisbären Bremerhaven (Sonntag, 17 Uhr) den längsten Ausflug der Raubkatzen in den vergangenen 20 Jahren. Erfreulich aus Sicht der Neckarstädter: Der gegen Crailsheim mit einer Grippe verhinderte Headcoach Domenik Reinboth befindet sich auf dem Weg der Besserung und stieg am Donnerstagmittag mit in den Bus.
Bis auf Philip Hecker (Rückenbeschwerden) sind damit alle Spieler fit, um die rund 1.500 Kilometer in vier Tagen in Angriff zu nehmen. Eine besondere Reise wird es auch für Kapitän Till Jönke, der am Samstag im Kreis seiner »Sportfamilie« den 33. Geburtstag feiert.
Erfolg als Geburtstagsgeschenk?
Das beste Geschenk wäre natürlich ein Erfolg am Tag zuvor gegen die Artland Dragons nach der 62:76-Niederlage gegen Crailsheim. Die Chancen für die viertplatzierten Tigers stehen nicht schlecht, schließlich verloren die Quakenbrücker sage und schreibe elf Matches in Folge, nachdem es mit vier Siegen gut losgegangen war. Trotzdem treffe man auf einen »gefährlichen Gegner«, heißt es aus dem Lager der Tübinger. »Sie suchen schnelle Abschlüsse und sind vor allem auf den Guard-Positionen gut besetzt«, sagt Co-Trainer Dhnesch Kubendrarajah, der zuletzt gegen Crailsheim coachte.
Erfolgreichster Werfer beim Kontrahenten ist Connor Van Anthony. Der US-Amerikaner kommt im Schnitt auf 12,5 Punkte, 7,9 Assists und 3,8 Rebounds. Was die Offensivgefahr angeht, liegen beide Teams eng beisammen. Tübingen kommt pro Partie auf 78,7 Zähler, die Niedersachsen auf 79,9. Im Kader der Gastgeber stehen mit Joanic Grüttner Bacoul, Yasin Kolo, Robert Oehle und Trainer Pat Elzie einige Protagonisten mit Vergangenheit bei den Raubkatzen.
Defense gefordert
Gegen Bremerhaven erwartet die Defense des Reinboth-Teams eine schwere Aufgabe. Mit einer Treffer-Quote von 49,1 Prozent aus dem Feld sind die Seestädter in dieser Wertung das beste Team der Liga. Die Eisbären um den ehemaligen Tübinger Nachwuchsspieler Nils Schmitz gehen mit der gleichen Bilanz wie die Schwaben in den Doppelspieltag. Jeweils zehn Siege und fünf Niederlagen gab es bisher.
»Es ist eine sehr vielseitige Mannschaft, die in vielen Bereichen Stärken hat und schnell auf sich ändernde Situation reagieren kann. Es können viele Spieler Verantwortung nehmen. Im Fastbreak ist Bremerhaven sehr effektiv«, sagt Kubendrarajah. Eine Statistik, die Hoffnung macht: Mit nur 1,2 Blocks pro Partie weist Bremerhaven die schwächste Quote der Liga auf. Gegen einen ebenbürtigen Gegner wird am Ende vermutlich die Tagesform den Unterschied machen. (GEA)