JENA. Die Tigers Tübingen haben das Spitzenspiel in der 2. Basketball-Bundesliga beim hoch eingeschätzten Team Science City Jena vor 2.176 Zuschauern mit 65:79 verloren. Zur Halbzeit blickten die Raubkatzen dabei noch auf eine 38:30-Führung. Damit bleibt die Mannschaft von Jena-Trainer Björn Harmsen mit sechs Siegen aus sieben Begegnungen an der Tabellenspitze und das Team der Stunde. Für die Raubkatzen war es dagegen die zweite Niederlage im siebten Saisonspiel. Die wichtigsten Punkte des Topspiels im Überblick.
- Eklatante Schwächen im Rebounding
Die Tigers holten sage und schreibe 23, ja richtig gelesen, weniger Rebounds (31 zu 54) als die Hausherren. Mit einer solch schwachen Ausbeute ist es ein Ding der Unmöglichkeit, ein Basketball-Spiel für sich zu entscheiden. Das Gleiche gilt mit Blick auf die Wurfquoten. Nur drei von zehn Versuchen aus dem Zwei-Punkte-Bereich fanden bei den Neckarstädtern im Durchschnitt den Weg durch die Reuse. Eine unterirdische Quote. Das führte dazu, dass das Reinboth-Team mit 65 Punkte die bisher schwächste Ausbeute in der noch jungen Zweitliga-Saison erzielte. Ebenfalls nicht wirklich hilfreich war, dass zur Halbzeit mit Samuel Idowu, Jonas Niedermanner und Melkisedek Moreaux gleich drei Tigers-Spieler auf den größeren Positionen bereits drei Fouls begangen hatten. Spielmacher Kenny Cooper wurde mit 17 Zählern wieder einmal Topscorer bei den Tigers. Auf eine aufsteigende Form blickt derweil Miles Tention, der zweite US-Amerikaner in der Tübinger Mannschaft. Nach elf Punkten in der Vorwoche gegen Hagen schraubte der 25 Jahre alte Guard nun seine Zählerausbeute noch einmal um vier Punkte nach oben.
- Deutliches Zeichen an Vanags
Die Tübinger mussten die Reise nach Thüringen ohne zwei Spieler bestreiten. So fehlte Vincent Neugebauer verletzungsbedingt. Der 22-Jährige stürzte unter der Woche im Training und kämpft seitdem mit Problemen an der Hüfte. Wie eine Untersuchung in der vergangenen Woche zeigte, ist jedoch mit keinem längeren Ausfall zu rechnen. Der Center soll in den kommenden Tagen zurückkehren. Nicht mit dabei in Jena war auch Flügelspieler Ricards Vanags. Allerdings fehlte der Lette nicht etwa aufgrund einer Verletzung. Vielmehr war es eine Entscheidung des Trainerteams, auf den 21-Jährigen im Topspiel zu verzichten. Das ist ein deutliches Zeichen an Vanags, der bislang auf allen Ebenen enttäuschte, nicht wirklich eine Rolle spielte und in durchschnittlich lediglich neun Minuten Einsatzzeit auf vier Zähler pro Partie kommt. Ob er noch eine Zukunft im Tigers-Dress haben wird, erscheint derzeit unrealistisch.
- Das meint der Headcoach
»Wir haben in der ersten Halbzeit einen guten Job gemacht«, fand Tübingens Coach und ergänzte: »Wir haben Jena zu insgesamt 15 Ballverlusten gezwungen, das ist für dieses Team sehr viel.« Gleichzeitig, so Reinboth, habe man gewusst, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit noch aggressiver rauskommen und die Würfe dann auch irgendwann fallen würden. Genau so ist es schließlich gekommen. Gleichzeitig meinte der 41-Jährige: »Für uns war dieses Spiel eine Riesen-Erfahrung, aus der wir viel mitnehmen und stärker die nächsten Spiele bestreiten können.« (GEA)